Sportmaxi

Neu: Mini John Cooper Works Club- und Countryman

Mit einem 306 PS starken Turbovierzylinder, Hang-on-Allrad, Vorderachs-Differenzialsperre und neuer 8-Gang-Sportautomatik geben die großen Sportminis einen Vorgeschmack auf den kommenden BMW 1er

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Mini John Cooper Works Clubman 11 Bilder
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Von
  • Christian Lorenz

Mini spendiert seinen beiden Riesenbabies Club- und Countryman eine aufgespritzte und noch entfesseltere Topversion. Der John Cooper Works (JCW) Clubman und der John Cooper Works Countryman leisten jetzt 306 PS, die über eine Achtgang-Wandlerautomatik und einen Hang-on-Allradantrieb auf die Straße gebracht werden.

Die Aisin-Automatik für die Frontantriebsmodelle zeigte sich in der Vergangenheit nicht ganz makellos, wie wir mit einem BMW X2 (Test) erfahren durften. Eine sportliche Nachschärfung der Gangwechsel scheint für die beiden bisher stärksten Modelle in der Mini-Geschichte wünschenswert. Integriert ist bei den beiden Massensportlern von Mini ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse. Mit bis zu 39 Prozent Sperrwirkung begrenzt sie den Schlupf noch bevor über die elektronisch gesteuerte Hang-on-Kupplung die Hinterachse hinzugeschaltet wird.

Künftige 1er-Technik

Die Maschine wird seit einiger Zeit beispielsweise im BMW X2 verbaut. Wer sich für den BMW-1er-Nachfolger interessiert, kann hier schon einmal die Technik des Erben des hochkultiviert laufenden BMW M140i (Test) ausprobieren. Mini verspricht, die 306 PS aus dem Zweiliter-Vierzylinder in kernigen Fahrspaß mit viel Traktion umzusetzen. Mit einer Beschleunigung von 4,9 Sekunden bzw. 5, 1 Sekunden (Countryman) für den Standardsprint und 450 Nm Drehmoment sind die Papierdaten erwartungsgemäß vielversprechend. Die Höchstgeschwindigkeit musste erstmals in der Mini-Geschichte elektronisch auf 250 km/h begrenzt werden.

Die beiden Modelle sind leider nur nach der Abgasnorm Euro 6d-Temp zertifiziert. Diese wird zwar erst im September 2019 verpflichtend. Aber bereits im Januar 2021 sind nur noch Fahrzeuge zulassungsfähig, die die Euro 6d erfüllen. Warum bislang nur wenige Hersteller wie etwa Mercedes und die mit BMW verbandelte Edelmarke Alpina nach 6d zertifizieren lassen, erscheint fragwürdig. Als kombinierten Verbrauch gibt Mini 6,9 bis 7,4 Liter für die schnellsten Club- und Countryman-Versionen an.

Der JCW-Vierzylinder basiert auf dem Turbomotor aus den Cooper-S-Versionen von Kombi und SUV aus der Minipalette. Mit einem größeren Turbolader und erhöhtem Ladedruck wird ihm die deutliche Mehrleistung von 114 PS (im Vergleich zum Cooper S) eingeblasen. Im Vergleich zu den bisherigen JCW-Topmodellen steigert sich die Leistung um nicht minder beeindruckende 75 PS. Der Turbolader soll durch ein Schubumluftventil ein spontanes Ansprechen ohne Turboloch ermöglichen.

Neues Kühlsystem

Ein neues Kühlsystem besteht aus zwei ausgelagerten Wasserkühler und einer dritten Kühlebene mit einem Kondensator. Für eine kürzere Warmlaufphase lässt sich die Kühlung des Kurbelgehäuses vorübergehend mit einem sogenannten „Split-Cooling-Ventil“ absperren. Nicht absperrbar ist dagegen der Sound aus der neuen Sportabgasanlage, den Mini vollmundig anpreist.

Auch die Fahrwerke der beiden Großminis wurden für die JCW-Leistungsorgie überarbeitet. Serienmäßig ist ein Sportfahrwerk, das die neuen Minis gegenüber einem Cooper um weitere 10 mm tieferlegt. Mini schreibt es nicht explizit, doch man darf wohl davon ausgehen, dass gleichzeitig eine noch straffere Dämpfung gewählt wurde. Das dürfte heftig werden, denn schon der normale Cooper ist ziemlich unnachgiebig. Adaptive Dämpfer gibt es gegen Aufpreis, sie seien jedem Interessenten hiermit wärmstens empfohlen. Zu den Preisen war von Mini bislang noch nichts zu erfahren, der Vorgänger mit 230 PS kostete als Countryman knapp über 40.000 Euro Listenpreis in Grundausstattung. (chlo)