Apple Pay: Bald zahlen per NFC-Sticker möglich

Der RFID-Chip im iPhone und der Apple Watch kann demnächst verwendet werden, um Bezahlvorgänge einzuleiten – am Parkautomaten oder im Laden.

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Apple-Pay-Chefin

Einsatz von Apple Pay am Zahlungsterminal: So geht's normalerweise.

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Apple will Zahlungen mit seinem hauseigenen Payment-Service Apple Pay vereinfachen. Nachdem Jennifer Bailey, Apple-Vizepräsidentin für Internetdienste und damit auch für den Bezahldienst verantwortlich, auf einem Treffen der Electronic Transactions Association in den USA entsprechende Angebote vorgestellt hatte, sind nun weitere Details durchgesickert. Der iOS-Entwickler Steve Moser veröffentlichte Folien aus Baileys Vortrag. Diese zeigen neuartige Apple-Pay-Sticker auf NFC-Basis, mit denen sich nahtlos Zahlungen mit dem iPhone oder der Apple Watch einleiten lassen sollen, solange bei diesen eine Karte für Apple Pay hinterlegt ist.

Unternehmen sollen dabei den Sticker in ihrem Ladengeschäft anbringen. Nutzer müssen dann nur noch ihr Gerät an ihn halten, um Apple Pay anzustoßen – eine App sei nicht notwendig. Der Vorgang soll einfacher sein als mit einem Kartenterminal und Apple ein Alleinstellungsmerkmal verschaffen. In den USA gehört die Kleiderkette Bonobos zu den ersten Testern der Funktion, die offenbar bereits in der aktuellen iOS-Version implementiert ist. Die Idee sei, Kunden einen Selbst-Checkout ("self-serve shopping") zu ermöglichen, so Bailey.

Noch etwas cleverer sind die Apple-Pay-NFC-Sticker in anderen Bereichen. Der Parktechnik-Spezialist PayByPhone will sie in den USA an Parkautomaten anbringen, damit Kunden ihr Ticket direkt bezahlen können ("Tap to park"). Weiterer Launch-Partner ist der Elektro-Scooter-Verleih Bird, der im Silicon Valley sehr aktiv ist. "NFC-Tag berühren, mit Apple Pay ohne App bezahlen, die Fahrt genießen", heißt es dazu auf Baileys Folie. Die Tatsache, dass nicht erst eine Anwendung heruntergeladen werden muss, dürfte die Nutzung durch Neukunden sichtlich erleichtern.

Wann und ob die Apple-Pay-NFC-Tags auch in Europa angeboten werden, ist noch unklar – ebenso, was sie kosten werden und wie die tatsächliche Programmierung und der Bezahlprozess aussehen. Die Idee an sich ist jedenfalls nicht neu, wie der Bezahltechnik-Spezialist Scott Harkey auf Twitter kommentierte. Er habe schon vor 10 Jahren im Rahmen einer Mobile-Wallet-Entwicklung kontaktlose Tags und entsprechende Use Cases implementiert. "Das war wohl zu früh." Apple hat insbesondere den Vorteil, dass iPhone und Apple Watch weit verbreitet sind – und die Nutzung von Apple Pay wächst laut dem Konzern rasant.

(bsc)