Open Source als Schwerpunkt: Digitalpakt Schule tritt in Kraft

Die Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern steht, mit der bis 2024 mindestens 5,5 Milliarden Euro in die Schul-Digitalisierung fließen sollen.

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Digitale Schule

(Bild: dpa, Julian Stratenschulte)

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Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat am Donnerstag für den Bund die Verwaltungsvereinbarung zum Digitalpakt Schule unterzeichnet. Er ist damit am heutigen Freitag in Kraft getreten. Die CDU-Politikerin zeigte sich nach dem jahrelangem Streit über die Initiative zuversichtlich, dass es mit der Umsetzung jetzt losgehen könne: "Ich hoffe, dass Ende des Jahres die ersten Schulen mit ihren Investitionen in die digitale Zukunft beginnen." Die Länder würden nun sicher rasch die entsprechenden Förderrichtlinien erlassen.

Bis 2024 stellt der Bund mit dem Pakt fünf Milliarden Euro für den flächendeckenden Aufbau moderner digitaler Infrastrukturen an Deutschlands Schulen bereit. Dazu kommt der Eigenanteil der Länder in Höhe von insgesamt 555 Millionen Euro. Das Geld soll etwa in Computer, Server, Router, Lern- und Kommunikationsplattformen, interaktive Tafeln sowie schnelles Internet nebst WLAN fließen.

Die Kultusminister Länder hatten ihre Unterschriften unter die Verwaltungsvereinbarung schon vorher geleistet. Konkret sollen demnach im Rahmen "übergreifender Investitionsmaßnahmen" Infrastrukturen entwickelt werden "mit einem gemeinsamen Vermittlungsdienst unter Berücksichtigung bestehender Systeme in den Ländern". Vorgesehen sind auch "gemeinsame Server- und Dienstlösungen", wobei "prioritär Open-Source-Angebote" heranzuziehen sind.

Der Vorsitzende der Open Source Business Alliance, Peter Ganten, begrüßte die Vorgaben als Schritt hin zum mehr digitaler Souveränität. Der skizzierte "ID-Vermittlungsdienst" sei leistungsfähig, da er den Schulen und ihren Trägern die Auswahl zwischen etablierten und innovativen neuen Bildungsangeboten sowie Open-Education-Modellen lasse. Die Lösung sei rasch umsetzbar und datenschutzkonform, da sie auf Internet-Standards basiere. Kostensenkend wirke sich aus, dass einzelne Institutionen, Anbieter und Nutzer im Bildungswesen über den Dienst auch ohne identische IT-Ausstattung miteinander verbunden werden könnten. Insgesamt werde verhindert, dass die Hoheit über die digitalen Identitäten der Schüler an Konzerne wie Google, Microsoft oder Apple übergingen. (mho)