Schulze holt CO2-Speicherung aus der Versenkung

Trotz Einwänden von Umweltverbänden hat sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze für die Einlagerung von Kohlendioxid (CO2) im Boden ausgesprochen. Dies könnte ihrer Ansicht nach ein Beitrag sein, um die deutschen Klimaziele zu erreichen

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  • dpa

Trotz Einwänden von Umweltverbänden hat sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze für die Einlagerung von Kohlendioxid (CO2) im Boden ausgesprochen. Dies könnte ihrer Ansicht nach ein Beitrag sein, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. „Diese Debatte muss sein“, sagte die SPD-Politikerin am Samstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Gegen die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid gab es lange Widerstand, weil sie die längere Verstromung von Kohle ermöglichen sollte. Mit dem Kohleausstieg aber hat sich dieser Einwand erledigt.“

Mit dem Kohleausstieg könnte sich allerdings auch die CO2-Einlagerung erledigt haben, denn wie sollen Haushalte oder Verkehrsteilnehmer sequestrieren?

(Bild: Karsten Smid / Greenpeace)

Auch mit natürlichen Mitteln wie Aufforstung lasse sich Kohlendioxid binden. „Ich warne aber vor Illusionen: Wir können gar nicht so viele Bäume pflanzen, wie wir bräuchten, um unseren heutigen CO2-Ausstoß auszugleichen“, erklärte Schulze. Zugleich rief sie zur CO2-Reduktion auf: „Es ist immer besser, den Ausstoß von vornherein zu vermeiden als das CO2 hinterher mühsam wieder einzufangen, energieaufwendig weiterzuverwenden oder einzuspeichern.“

Zuvor hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die Möglichkeit der CO2-Speicherung verwiesen. Bei Umweltverbänden hatte sie damit allerdings Kritik geerntet. „Wir warnen ausdrücklich davor, gefährliche, teure und unerprobte Technologien wie die Speicherung von CO2 unter der Erde als Klimaschutz zu betrachten“, sagte etwa BUND-Chef Hubert Weiger. (fpi)