Speicherarbeit

Toyota und Subaru bauen Elektroautos

Toyota und Subaru wollen eine gemeinsame batterieelektrische Plattform entwickeln. Sie soll zunächst als technische Basis für mittelgroße und große Personenkraftwagen sowie ein SUV-Modell der C-Segment-Klasse dienen. Das kündigten die Unternehmen am Donnerstag (6. Juni 2019) an

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Toyota und Subaru entwickeln BEVs 4 Bilder
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Von
  • Florian Pillau

Toyota und Subaru wollen eine gemeinsame batterieelektrische Plattform entwickeln. Sie soll zunächst als technische Basis für mittelgroße und große Personenkraftwagen sowie ein SUV-Modell der C-Segment-Klasse dienen. Das kündigten die Unternehmen am Donnerstag (6. Juni 2019) an.

Beim neuen SUV sollen die Allradantriebskompetenz von Subaru und die Elektrifizierungstechnologie von Toyota zusammenkommen. Das Auto soll als Toyota und als Subaru vermarktet werden, teilten die Autohersteller in einer Erklärung mit. Hintergrund der Vereinbarung ist das Bestreben, die ausufernden Entwicklungskosten der Elektrifizierung zu teilen. Zudem dürfte Toyota seinen Rückstand auf dem Gebiet der „rein“ batterieelektrischen Autos verkleinern wollen.

Einfluss des Anteilseigners

Die wechselseitige Vermarktung kennt man bereits von diversen Modellen, wie etwa seit 2012 von den fast baugleichen Modellen Toyota GT86 und Subaru BRZ (Test). Während der GT86 bisher noch ein Subaru unter Toyota-Label ist, werden die neuen Sportwagen ab 2021 mit Toyota-Technik auf Basis der TNGA (Toyota New Global Architecture) fahren und auch als Subaru angeboten werden. Hier macht sich der seit Beginn der Kooperation 2005 wachsende Einfluss des heute mit 16,77 Prozent größten Anteilseigners Toyota bemerkbar. (Er geht in diesem Fall übrigens nicht zu Lasten der Individualität – die für Subaru seit den 50er-Jahren typischen Boxermotoren werden samt Hinterradantrieb einfach in die TNGA mit aufgenommen). In Subarus Plug-in-Hybrid Crosstrek Hybrid (für die USA) hingegen steckt Toyotas Hybrid-Technologie.

Investitionswettlauf beim Batterieauto

Zu diesem Schritt sehen sich die beiden Partner vor allem durch die massiven Investitionen im Wettbewerb um die Entwicklung neuer Fahrzeugtechnologien vor allem für batteriebetriebene Elektroautos und selbstfahrende Autos gezwungen. Als Herausforderungen nennen sie dabei „erhebliche Unterschiede in den Energiesituationen einzelner Länder oder Regionen, ihrer Regierungspolitik sowie daraus resultierende Unterschiede in Umweltvorschriften und dem Infrastrukturausbau.“

In der gemeinsamen Pressemitteilung heißt es: „Subaru und Toyota glauben, dass es notwendig ist, ein Geschäftsmodell zu verfolgen, das über die Konvention hinausgeht und industrielle Grenzen überschreitet.“

Toyota fährt diese Strategie nicht nur mit eigenen Marken, sondern strebt auch Partnerschaften mit konkurrierenden Autoherstellern und Technologiefirmen an, um den Kapitalaufwand für die Entwicklung neuer Technologien zu verringern. Manches dient sogar dazu, längst abgeschriebene Technik zu verwerten. So wird der Ford Mondeo Hybrid (Test) mit der Technik einer älteren Generation des Toyota Prius ausgestattet. Während der größte japanische Autohersteller bei Hybrid- und Brennstoffzellentechnik unbestritten führt, wurde Toyota von Nissan, Volkswagen und Tesla bei der Entwicklung und Vermarktung batterieelektrischer Fahrzeuge überholt.

Unterstützung für den kleinen Partner

Subaru ist der kleinste der größten japanischen Autohersteller. Er ist zu klein, um mit spürbarem Erfolg in die Entwicklung emissionsarmer Fahrzeuge und On-Demand-Transportdienste zu investieren. Dieses Engagement wird gemeinhin als notwendig angesehen, um den technologischen Umbruch in der globalen Autoindustrie zu überstehen. Dazu kommen aktuelle Probleme bei Produktion und Qualität, Nebenwirkungen des schnellen Wachstums mit den Modellen Legacy und Forester in den USA. (fpi)