Uber und Volvo stellen gemeinsam entwickelten autonomen XC90 vor

Selbstfahrend und serienreif soll ein gemeinsam von Volvo und Uber entwickelter spezieller XC90 SUV sein.

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Uber und Volvo stellen gemeinsam entwickelten autonomen XC90 vor

(Bild: Volvo Car Group)

Lesezeit: 3 Min.

Der schwedische Automobilhersteller Volvo und der US-Fahrdienstleister Uber haben am Mittwoch ein gemeinsam entwickeltes, autonomes Fahrzeug auf Basis eines Volvo XC90 vorgestellt. Nach Angaben von Volvo soll das aus einer seit 2016 bestehenden Entwicklungsvereinbarung hervorgegangene Fahrzeug bereits die Serienreife erreicht haben.

Verwendet wird dabei das autonome Uber-Fahrsystem. Ein speziell ausgebildeter Fahrer als "Mission Specialist" soll "eines Tages" nicht mehr an Bord sein müssen, um bei Gefahrensituationen eingreifen zu können. Wann das genau sein wird, ließen Volvo und Uber offen.

2016 hatten Volvo und Uber eine strategische Kooperation geschlossen, um ein Serienfahrzeug für autonomes Fahren zu entwickeln. Volvo soll dafür die Basisfahrzeuge liefern, nach Angaben des Autoherstellers sei die Lieferung über zehntausende autonome Basisfahrzeuge über mehrere Jahre vereinbart worden. Die Pläne von Volvo sind dabei ehrgeizig: "Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts erwarten wir, dass ein Drittel aller von uns verkauften Autos völlig autonom unterwegs ist. Die Vereinbarung mit Uber unterstreicht unser Bestreben, der bevorzugte Lieferant für die weltweit führenden Fahrdienstvermittler zu sein", sagte Håkan Samuelsson, Präsident und CEO der Volvo Car Group.

Autonomer XC90 von Volvo und Uber (5 Bilder)

Der autonome Volvo XC90 ist mit Selbstfahr-Technik von Uber ausgestattet.
(Bild: Volvo Car Group)

Der gemeinsam entwickelte Volvo XC90 verfüge bereits von Haus aus über die wichtigsten Sicherheitsfunktionen, sodass Ubers eigenes Selbstfahrsystem einfach zu installieren sei. Für den sicheren Betrieb des autonom fahrenden XC90 verfüge das Fahrzeug über mehrere Backup-Systeme für Lenkung und Bremsen sowie für die Batterieleistung des SUVs, teilte Volvo mit. Beim Ausfall eines der Primärsysteme würde das Fahrzeug über die Backup-Systeme abgebremst und sicher zum Stillstand gebracht. Mehrere Sensoren im Fahrzeug und auf dem Dach des XC90 würden zusammen mit der Uber-Technik ein sicheres Fahren und Manövrieren auch in der Stadt ermöglichen. Weiter Angaben machte das Unternehmen dazu nicht.

Unklar bleibt zunächst auch, wann die Fahrzeuge auf die Straße kommen. Volvo selbst plant für Anfang 2020 ein eigenes Basisfahrzeugkonzept vorzustellen, um das Ziel, ein Drittel aller Volvo-Fahrzeuge bis Mitte des nächsten Jahrzehnts autonom fahren zu lassen, verwirklichen zu können. Volvo rechnet damit, 2021 erste selbstfahrende Autos auf die Straße zu bringen. Mit den Volvo-Fahrzeugen der nächsten Generation, die auf der SPA2-Fahrzeugarchitektur basieren, soll dann autonomes Fahren ohne Beaufsichtigung durch einen Fahrer "in klar definierten Bereichen wie Autobahnen und Ringstraßen" möglich sein.

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Selbstfahrende Uber-Fahrzeuge waren nach einem tödlichen Unfall im März 2018 in die Kritik geraten. Die Systeme des autonomen Fahrzeugs, einem Volvo-SUV, hatten eine Fußgängerin nicht korrekt als solche identifiziert. Die Frau hatte ein Fahrrad geschoben, an dem Plastiktüten hingen. Die zur Kontrolle im Fahrzeug sitzende Fahrerin habe einem Untersuchungsbericht nach zu spät reagiert. Sie soll eine Fernsehsendung auf ihrem Smartphone geschaut haben. Uber hatte das Selbstfahrprogramm danach ausgesetzt, eine Strafverfolgung fand nicht statt. (olb)