Abendschau

Industrie und Bund wollen Ladenetz voranbringen

Die Erkenntnis, dass sich bei der Verbindung von Verkehr und Umweltbelastung nachhaltig und gravierend etwas ändern muss, setzt sich langsam auch in den Chefetagen von Politik und Wirtschaft durch, wie ein Spitzentreffen im Bundeskanzleramt zeigt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Renault Zoe 5 Bilder

(Bild: Renault)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • dpa
Inhaltsverzeichnis

Die Erkenntnis, dass sich bei der Verbindung von Verkehr und Umweltbelastung nachhaltig und gravierend etwas ändern muss, setzt sich langsam auch in den Chefetagen von Politik und Wirtschaft durch. Auf politischer Ebene tut man sich schwer, mit den teilweise radikalen Forderungen der "fridays for future"-Bewegung umzugehen – je nach Parteibuch mal mehr, mal weniger. In der Industrie ist man da in Teilen schon etwas weiter, denn hier geht es um langfristige Investitionen.

Keine Nischenpflege

Beide haben also eine unterschiedliche Motivation für ein Spitzentreffen, in der Zielsetzung aber ist man sich nähergekommen. Die Elektromobilität ist als gemeinsames Ziel ausgemacht. Dafür muss das Angebot an zwei Stellen massiv nachgebessert werden. Die E-Autopalette wächst derzeit, mit PSA und Volkswagen steigen zwei finanzkräftige Konzerne verstärkt in den Markt ein, was diesen verändern wird. PSA und erst recht Volkswagen haben so viel Geld investiert, dass man ihnen wohl abnehmen darf, hier nicht halbherzig eine Nische pflegen zu wollen, sondern einen Massenabsatz planen.

Bei der Infrastruktur für E-Autos hat sich schon einiges bewegt, doch es bleibt noch ein weiter Weg. Auf diesen wollen sich Industrie und Politik nun aber offenbar endlich gemeinsam begeben. Man habe sich verständigt, einen „Masterplan“ dafür zu entwickeln, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, nach einem Treffen von Branchenvertretern und den Spitzen der Koalition am späten Montagabend (24. Juni 2019) im Kanzleramt. Industrie, Gewerkschaften und Politik hätten „einen guten Grundstein“ für vernünftige Maßnahmen gelegt, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

Der Plan solle alles Erforderliche klären, um das Netz von Ladestationen so auszubauen, dass bis zum Jahr 2030 sieben bis 10,5 Millionen E-Fahrzeuge auf der Straße sein könnten. Ladestellen seien einer der wesentlichen Punkte für die Kundenakzeptanz, sagte Mattes. Über finanzielle Zusagen und Fördermittel sei nicht gesprochen worden. Die erzielten Ergebnisse für einen Masterplan sollten bei einem nächsten Treffen erörtert werden. Dann sollten auch Beschlüsse folgen.