Mitfahrbericht: Fahrgefühle im Porsche Panamera
Das ist neu: ein Sportwagen von Porsche, in dem man sich hinten richtig lümmeln kann. Doch wir hätten wissen müssen, dass unser Chauffeur keine gemütliche Kaffeefahrt im Sinne hat
- rhi
Weissach, 18. März 2009 – Eigentlich wäre ich lieber selbst gefahren, doch ich muss mich noch etwas in Geduld üben. Der Porsche Panamera kommt erst im September auf den Markt, wir dürfen erst mal nur mitfahren – und zwar am besten hinten, wie Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer vorschlägt. Schließlich ist der Panamera Porsches erster Sportler seit langem, in der man als Erwachsener hinten sitzen kann, da macht man doch gerne einmal den Sitztest und lässt sich stilvoll chauffieren.
Gefühlter Elfer
Doch man hätte es ja ahnen können, dass unser Fahrer auf der Weissacher Teststrecke keine gemütliche Kaffeefahrt im Sinne hat. Mit lautem Grollen beschleunigt der Stretch-Porsche in rund vier Sekunden auf Tempo 100. Etwas beklemmt halte ich mich am fest, fühle mich irgendwie ausgeliefert. Immerhin, zwei ausgeprägte Einzelsessel helfen dabei, auch bei zügiger Kurvenfahrt wenigstens äußerlich Haltung zu bewahren. Würde ich nicht hinten sitzen, hätte ich mich mit geschlossenen Augen fast in einem 911 Turbo gewähnt, so agil bewegt sich der ebenfalls aufgeladene Panamera auf der Strecke.
Mitfahrbericht: Fahrgefühle im Porsche Panamera (30 Bilder)

Mit dem neuen Panamera will Porsche Nutzwert und Sportlichkeit verbinden.
Neuer Versuch
Lange hat man sich bei Porsche mit dem Gedanken an eine sportliche, viertürige Limousine getragen. Dabei waren viele Fragen zu klären: Passt ein solches Modell zu Porsche, wie wird es der sportlichen Markenphilosophie gerecht und welches Design kommt in Frage? Schließlich zeigt die Firmengeschichte genügend abschreckende Beispiele: Der 928 wurde von den Fans nie wirklich akzeptiert und der erste Limousinenversuch namens 989 hätte in den frühen 1990er-Jahren beinahe das Aus für das Unternehmen bedeutet. Andererseits muss die Verwandtschaft zum Rest der aktuellen Modellpalette klar erkennbar sein, ohne aber einfach einen verlängerten 911 zu bauen.