AirPod mit Pferdeanhänger-Design, OneFlowAir im Stil eines klassischen Cabrios

Luftikus: MDI präsentiert AirPod und OneFlowAir

Nein, heute ist nicht der 1. April - Autos mit Druckluftantrieb gibt`s wirklich. Schon seit 1991 arbeitet die französische Firma MDI daran. Nun wurden zwei neue Fahrzeuge mit dem umweltfreundlichen Antrieb vorgestellt

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Inhaltsverzeichnis

Genf (Schweiz), 20. März 2009 – Autos, die von Druckluft angetrieben werden: An dieser zunächst reichlich exotisch klingenden Idee arbeiten bei der französischen Firma MDI (Motor Development International) nicht weniger als 50 Ingenieure. MDI-Chef Guy Nègre, ursprünglich Motorkonstrukteur für die Formel 1, widmet sich dem Thema bereits seit der Firmengründung im Jahr 1991. Zu den neuesten Fahrzeugen von MDI gehören der AirPod und der OneFlowAir, die beide jüngst auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt wurden.

Gasexpansionsmotor als Grundlage

Beim AirPod wird auf 350 bar komprimierte Luft in einen 175 Liter fassenden Speicher gepresst. Die Druckluft wird dann einem Gasexpansionsmotor zugeführt. Hier werden die Kolben nicht durch die Energie einer Verbrennung bewegt, sondern durch die Ausdehnung der Druckluft. Wie bei einem Verbrennungsmotor sorgen Ventile für den kontrollierten Gasaustausch: Das Einlassventil lässt die Druckluft einströmen. Nachdem sich das Ventil geschlossen hat, dehnt sich die Luft bis zu einem bestimmten Restdruck aus, bevor es durch das Auslassventil ausströmt.

Fünf PS aus 180 Kubik

Beim AirPod beträgt der Hubraum nur 180 cm3. Bei 18 bar Restdruck liefert der Motor immerhin 5 PS und ein Drehmoment von 15 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 70 km/h angegeben. Eine Druckluft-Ladung reicht laut Hersteller für 220 Stadtkilometer. Danach kann man den Speicher in anderthalb Minuten wieder aufladen.

AirPod: Nur rund zwei Meter langer Viersitzer

Der AirPod misst nur 2,07 Meter in der Länge, und auch die Breite ist mit 1,60 Meter geringer als etwa beim Smart Fortwo. Mit 1,74 Meter ist das Vehikel aber höher als so manches ausgewachsene SUV. Durch die Karosserie aus Glasfasern und Polyurethanschaum beträgt das Leergewicht 220 kg – so genügen auch die bescheidenen 5 PS Leistung. Trotz der geringen Länge hat der AirPod vier Sitze, auf denen drei Erwachsene und ein Kind Platz finden. So etwas wie eine Knautschzone ist kaum vorhanden, Unfälle sind in der AirPod-Welt offenbar nicht vorgesehen.