Brokat bestätigt Quartalsverlust von 824 Millionen Euro
Die angeschlagene E-Commerce-Firma Brokat hat die tiefroten Zahlen bestätigt und will keine Prognose über den weiteren Geschäftsverlauf abgeben.
Das angeschlagene Software-Unternehmen Brokat hat am heutigen Dienstag den bereits vermuteten Quartalsverlust in Höhe von 824,4 Millionen Euro bestätigt. Hintergrund seien hohe Sonderabschreibungen auf zwei Töchter in den USA. Gemäß den endgültigen Zahlen steigerte Brokat den Umsatz im ersten Halbjahr 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 71,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis lag bei minus 71,0 Millionen Euro. Eine Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf will das Unternehmen nicht abgeben.
Um Brokat wieder auf Kurs zu bringen, soll der bekannte Sanierungsexperte Dirk Pfeil den Vorsitz des Aufsichtsrates bei dem Spezialisten für elektronisches Bezahlen übernehmen. Die Firma ist derzeit auf der Suche nach einem Investor – zuletzt war der Mobilfunkriese Vodafone im Gespräch, mit dem Brokat Anfang des Jahres einen Vertrag über die Lieferung von Software fürs Bezahlen per Handy abschließen konnte. Sollte es Brokat allerdings nicht gelingen, einen finanzkräftigen Investor zu finden, dürfte dem Unternehmen noch in diesem Quartal das Geld ausgehen. Der Kurs der Aktie legte am Dienstagvormittag um 2,79 Prozent auf 2,58 Euro zu; bis zum frühen Nachmittag brach das Papier wieder um fast 6 Prozent auf 2,40 Euro ein. (jk)