Apple kauft für 24 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurück

Im abgelaufenen Quartal hat Apple so viel Geld für den Erwerb eigener Anteilsscheine ausgegeben wie nie zuvor.

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Apple-Logo an Apple-Laden.

(Bild: dpa, Mark Lennihan/AP)

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24 Milliarden US-Dollar klingen nach einer unvorstellbaren Summe – doch für den iPhone-Konzern Apple ist das nur ein kleinerer Teil seines Barvermögens, das gewinnbringend angelegt werden will. Zur Entwicklung neuer Produkte oder zum Aufkauf weiterer Firmen wurde dieser gigantische Geldhaufen im letzten Quartal jedoch nicht verwendet. Stattdessen hat das Unternehmen für diese Summe eigene Aktien zurückgekauft. Das geht aus einer Übersicht zum "Return of Capital"-Programm hervor, die der Konzern im Rahmen der Bekanntgabe seiner jüngsten Quartalszahlen veröffentlicht hat.

Beim Aktienrückkauf war der Konzern demnach noch nie so aktiv wie in den Monaten von April bis Juni 2019. Dennoch sind solche Summen nicht ungewöhnlich. So kratzte Apple im zweiten Quartal 2018 mit 23,5 Milliarden Dollar bereits an der Marke. Von 2012 bis Ende Juni 2019 wurden insgesamt 271,3 Milliarden Dollar für den Erwerb eigener Anteilsscheine ausgegeben, allein in den letzten neun Monaten waren es fast 50 Milliarden und etwas mehr als 250 Millionen Aktien. Die Dividendenzahlungen von Apple fallen dagegen eher klein aus. So wurden seit 2012 insgesamt 81,4 Milliarden Dollar ausgeschüttet, im letzten Quartal waren es 3,4 Milliarden.

Apples Ziel beim Aktienrückkauf ist es, den Kurs der eigenen Anteilsscheine zu stärken. Die einfache Rechnung: Je weniger Aktien am Markt sind – sie werden nach Rückkauf "retired", wie man sagt –, desto stärker sollte eigentlich die Nachfrage sein. Tatsächlich ging diese Formel bislang nicht recht auf, da der Markt signifikant stärker fluktuiert. So gelang es der Apple-Aktie nach Monaten nur ganz kurz, wieder eine Billionen-Bewertung für den Konzern zu erreichen. Dann ging es wieder runter.

Zudem ist der Durchschnittspreis, den Apple in den letzten neun Monaten zahlte, mit 195 Dollar pro Aktie eher hoch. Aktuell steht der Kurs bei rund 199 Dollar. In Apples Management scheint man zu erwarten, dass künftig mit deutlich höheren Kursen zu rechnen ist – ansonsten würde das gigantische Investment "in sich selbst" wenig Sinn machen.

Bei Aufkäufen ist Apple weiterhin sehr vorsichtig. Neben zahlreichen Start-ups übernimmt der iPhone-Hersteller nur kleinere "Brocken". So zahlte man mit 3 Milliarden Dollar für Beats die bislang höchste Einzelsumme. Den Kauf von Intels Modemsparte lässt sich Apple wiederum nur eine Milliarde Dollar kosten. Gerüchte über den Erwerb größerer Unternehmen wie Netflix oder Tesla blieben bislang ohne Konsequenz. (bsc)