Ros(t)ige Zukunft für die Mercedes A-Klasse?

Die „R“-Klasse

Mercedes Benz steht bei vielen Autokäufern noch immer für grundsolide Qualität. Doch ausgerechnet der Rost macht einigen Besitzern der A-Klasse zu schaffen – und nagt im Verborgenen

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  • ggo
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Hannover, den 23. April – Die Marke Mercedes-Benz ist für viele Autokäufern das Synonym für grundsolide Qualität und ausgereifte Fahrzeuge schlechthin. Daran hat auch der legendäre Elchtest nichts geändert, bei dem 1997 die frisch vorgestellte A-Klasse scheiterte und sich den Spitznamen „Elch“ einhandelte – als Konsequenz rüstete Mercedes als erster Hersteller einen Kleinwagen serienmäßig mit ESP aus und bekam das Problem so in den Griff.

Doch die A-Klasse war nicht das einzige Modell mit massiven Problemen bei der Markteinführung. Auch die ersten Fahrzeuge der aktuellen E-Klasse fielen durch Schwierigkeiten mit der Elektronik unangenehm auf. Mercedes hatte offenbar an den falschen Stellen gespart. Mit der von Daimler-Chrysler-Chef Dieter Zetsche verkündeten Qualitätsoffensive sollte ab 2006 alles besser werden: „Wir wollen uns besinnen auf die Wurzeln, auf die ursprünglichen und historischen Stärken der Marke Mercedes.“

Heimlicher Rost
Die Probleme der A-Klasse halten aber weiter an. Nicht die viel gescholtene Elektronik ist es, die den Besitzern aktuell Kopfschmerzen bereitet, sondern ein längst besiegt geglaubter Feind ist wieder aufgetaucht: Rost nagt im Verborgenen am Blechkleid der Elche. Davon sind nicht nur die Fahrzeuge der bis 2004 gebaute Modellreihe 168, sondern auch die eigentlich voll verzinkten Modelle der Reihe 169 sowie die B-Klasse bis einschließlich Baujahr 2007 betroffen.

Der Rostbefall kommt für die meisten Besitzer der 168er A-Klassen (Baujahre 1997 bis 2004) durchaus überraschend, denn von außen ist bis kurz vor der Durchrostung nichts zu sehen. Auch wer regelmäßig zu den Inspektionen die Stern-Schrauber besucht, ist nicht dagegen gefeit. Der Inspektionsplan sieht zwar eine Rostkontrolle vor, diese wird aber im wahrsten Wortsinn nur oberflächlich durchgeführt. Dabei lauert die braune Pest unter der Unterbodenverkleidung aus Kunststoff und unter den Seitenschwellern. Diese werden im Rahmen der Inspektion (Assyst) jedoch nicht abgenommen.