Der Golf I ist zurück: VW importiert den Citi Golf aus Südafrika
VW sorgt für einen echten Paukenschlag: Weil man dank der Abwrackprämie mit der Produktion von Polo und Fox kaum nachkommt, kommt jetzt die erste Golf-Generation zum Kampfpreis zurück nach Deutschland
- rhi
Wolfsburg, 1. April 2009 – Fast wäre die Sensation angesichts der Aufregung um die neue Online-Reservierung der Abwrackprämie untergegangen: VW bietet den Golf I, der äußerlich kaum gegenüber dem Ur-Modell verändert, weiterhin in Südafrika gebaut wird, ab heute wieder in Deutschland an.
Günstiges Einstiegsmodell
Der Hintergrund für den überraschenden Beschluss ist der ungebrochene Ansturm auf die Abwrackprämie. Volkswagen profitierte bislang am meisten vom staatlichen Verschrottungsbonus, doch hat dieser zugleich zu extremen Lieferengpässen im Bereich der günstigen VW-Modelle Polo und Fox geführt. Ein Sprecher: "Man reißt uns die Autos förmlich aus den Händen. Unsere Lager sind so gut wie leergefegt." Hinzu kommt die Furcht, leer ausgehende Kunden an Billig-Importe aus Osteuropa oder Übersee zu verlieren. Das milde Klima in Südafrika scheint VW besonders gut zu bekommen: So wurde auch die T3-Generation des VW-Busses dort bis Sommer 2003 weitergebaut und in Afrika als "Microbus" oder "Caravelle" angeboten.
Kompakt-Komfort des 20. Jahrhunderts
In Bremerhaven ist bereits eine erste Schiffsladung mit 5000 Citi Golf, so heißt der Golf am Kap, angekommen. Weitere Frachter stechen in See, sobald genügend Bestellungen vorliegen. Auf unsere Nachfrage hin bestätigte uns Cynthia A. Grapje, vom VW-Werk Uitenhage in Südafrika, den Export: "Wir haben momentan Überkapazitäten. Deshalb ist der Export nach Deutschland eine hervorragende Idee. Dort lieben die Menschen den Golf, wie man uns sagte." Im Vergleich zum 1974er Golf ist der Citi Golf verbessert worden, so bietet er zeitgemäßen Korrosionsschutz und einen Drei-Wege-Kat. Allerdings müssen die Käufer auf Airbags sowie auf Komfortextras verzichten.