Google-Jobsuche: Konkurrenten fordern EU-Kommissarin zum Handeln auf
Einem Bericht zufolge haben fast zwei Dutzend Online-Stellenbörsen aus Europa Margrethe Vestager aufgefordert, Googles Jobsuche an die Leine zu legen.
Insgesamt 23 europäische Anbieter von Online-Stellenbörsen fordern die EU-Kommissarin für Wettbewerbsrecht auf, Google unfaire Praktiken zu untersagen, während die Jobsuche des US-Konzerns untersucht wird. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Brief an Margrethe Vestager.
Einige Rivalen halten Googles Jobsuche in ihrer aktuellen Form für illegal, da der Suchmaschinenkonzern seine Dominanz ausnutze und Konkurrenten in den Suchergebnissen nach unten drängt, erklärt Reuters. Vestager führt demnach bereits eine Untersuchung durch, wird ihr Amt aber bald verlassen.
Angst um Werbeeinnahmen
Im Mai hatte Google sein zwei Jahre altes Angebot auch in Deutschland geöffnet. Wer auf der Suchmaschine mit gängigen Anfragen nach Stellenangeboten fahndet, erhält solche in einer extra hervorgehobenen Übersicht über den Suchergebnissen. Die Inhalte stammen von Partnern mit eigenen Stellenbörsen und führen auch dorthin. Keine Kooperation gibt es mit dem Springer-Konzern und dessen Tochter Online-Stellenmarkt Stepstone. Auch die Börse Indeed bleibt zunächst außen vor. Reuters erklärt, dass einige Online-Dienste den Google-Einstieg als geschäftsbelebend begrüßen, während andere das kritischer sehen.
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Sollte die EU-Kommissarin der Aufforderung der Online-Stellenbörsen nicht nachkommen, wollen sie demnach formell Beschwerde einreichen. Stepstone habe das bereits getan, ergänzt die Nachrichtenagentur. Die Google-Konkurrenz befürchtet demnach auch, dass Google künftig Werbeanzeigen in den Stellenanzeigen platzieren will und ihnen damit noch stärker das Geschäft streitig machen will. Vestager verlässt demnach Ende Oktober ihren Posten, will in der Angelegenheit aber ihren Nachfolger oder ihre Nachfolgerin "intensiv" vorbereiten, um eine Fortführung der Untersuchung zu erreichen. (mho)