Eclipse OpenADx für mehr Interoperabilität von Software fürs autonome Fahren

Die jüngst gegründete OpenADx Working Group ruft OEMs, Werkzeughersteller und Entwickler der der Automobilindustrie zur Teilnahme auf.

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Eclipse OpenADx für eine mehr Interoperabilität von Software fürs autonome Fahren
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Die Eclipse Foundation hat die Gründung einer weiteren sogenannten Working Group bekannt gegeben. Die OpenADx Working Group ist eine im Juni dieses Jahres initiierte Kooperation der Automobilindustrie, die sich um Dinge wie eine bessere Kompatibilität, Schnittstellen und breitere Interoperabilität bei der Entwicklung von Software kümmern soll, die das autonome Fahren unterstützt. Es geht hier – etwas konkreter – um Aufgaben wie Architekturdefinition, Simulation und Testing. Die Arbeitsgruppe weist als Gründungsmitglieder AVL, Bosch, Eteration, IBM, itemis, JC Information Management, Red Hat und Siemens auf.

Die OpenADx Working Group soll ein herstellerneutrales Zuhause mit dem Ziel bieten, dass Entwickler von Erstausrüstern, Tier-1-Lieferanten und Tool-Anbietern gemeinsam an Innovationen arbeiten können, von denen die gesamte Branche profitieren soll.

Die Schaffung der Arbeitsgruppe geschieht auch vor dem Hintergrund, dass der weltweite Markt für autonome Fahrzeuge bis 2026 557 Milliarden US-Dollar erreichen werde, so eine Studie von Allied Market Research. Das habe einen gewaltigen Anstieg an Frameworks, Simulationsmodellen und Werkzeugen zur Folge. Die Heterogenität dieser Tools sowie das Fehlen gemeinsamer Schnittstellen und Standard-Referenzmodelle werde allerdings zu einem großen Hindernis für OEMs, Tier-1-Lieferanten und Toolanbieter. Die OpenADx-Initiative will diese Heterogenität reduzieren, indem sie einen gemeinsamen Kanon an Schnittstellen und Standards schaffen möchte.

Pilotprojekt von OpenADx ist Eclipse Cloe (Closed Loop Simulation Environment for Automated Driving). Es konzentriert sich offenbar auf die Definition eines Standards für die Interoperabilität zwischen verschiedenen Simulationswerkzeugen und der zu entwickelnden Software mit Unterstützung mehrerer Softwarearchitekturen für das autonome Fahren.

Zusätzlich sucht die OpenADx-Arbeitsgruppe weitere Partner, um andere Lücken in der autonomen Antriebsentwicklung zu schließen, etwa:

  • Labeling – das Erstellen von Objektklassen und Unterklassen für Fahrbahnkrümmungen und -markierungen.
  • Software in the Loop (SiL) – Standardisierung eines SiL-Testansatzes zur Verifikation und Validierung.
  • Open Source Hardware – Zertifizierung von Referenzarchitekturen für Hardware-Software-Kombinationen, insbesondere für SystemC/TLM (Transaction-level modeling).
  • Co-Simulation – Definition einheitlicher Datenformate für Simulationsstandards wie FMI, DCP, OSI und OpenScenario.

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der neuen Arbeitsgruppe. Detailliert geht es auch im Charter and Working Group ParticipationAgreement (WPGA) zu.

Die Eclipse Foundation hat mit ihren Mitgliedern schon früher mit openMobility eine Organisation geschaffen, die sich der Themen Verkehrssimulation und -modellierung im urbanen Umfeld annimmt, und mit openPASS eine Organisation initiiert, die Module zur Simulation von Fahrerassistenz- und automatisierten Fahrsystemen anbietet. Mit openMDM gibt es eine weitere Initiative für die standardisierte Verwaltung von Messdaten. (ane)