Intel bringt 1,26-GHz-Pentium-III

Ganz ohne Werberummel bringt Intel den bislang schnellsten Prozessor mit Pentium-III-Kern auf den Markt: Der Serverprozessor mit 512 KByte L2-Cache ist jetzt mit bis zu 1,26 GHz zu haben.

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Ganz ohne Werberummel bringt Intel den bislang schnellsten Prozessor mit Pentium-III-Kern auf den Markt: Der Serverprozessor mit 512 KByte L2-Cache ist jetzt mit bis zu 1,26 GHz zu haben. Wie die Pentium-III-Versionen im Sockel-370-Gehäuse mit mit 1,13A GHz und 1,2 GHz sowie mit 256 KByte L2-Cache und die schon im Juni vorgestellte 1,13-GHz-Ausführung mit 512 KByte L2-Cache stellt Intel den neuesten und schnellsten Pentium III in einem 0,13-µm-Prozess her. Die Firma verpackt ihn im "FC-PGA2"-Gehäuse mit einem fest eingebauten Hitze-Verteilblech, dem integrated Heat-Spread IHS.

Intel hatte schon im März angekündigt, für diese "Tualatin"-Versionen des Pentium III nicht mehr zu werben. Die 0,13-µm-Varianten des Pentium III benötigen spezielle Mainboards. Diese haben zwar auch eine PGA370-Prozessorfassung, besitzen aber angepasste Chipsatzversionen und spezielle Spannungsregler. Anders als diese neuen Mainboards mit dem B-Step des Intel-i815-Chipsatzes, dem VIA Apollo Pro133T (694T), dem SiS635T oder etwa dem ALi Aladdin Pro5T sind die Tualatin-Prozessoren für Endkunden kaum zu beschaffen. Die Dual-Prozessor-tauglichen Serverversionen mit 512 KByte L2-Cache sind eigentlich nur für OEMs und Systemhersteller vorgesehen, die daraus "Front-End-Server" bauen sollen. Dank seiner um etwa 22 Prozent niedrigeren maximalen Leistungsaufnahme im Vergleich zum im 0,18-µm-Prozess gefertigten Pentium III "Coppermine" eignet sich der Tualatin gut für superkompakte Server. Doch auch die "Desktop"-Version mit 256 KByte L2-Cache scheint nicht in den freien Handel zu geraten – jedenfalls ist noch keiner dieser Prozessoren im deutschen Einzelhandel aufgetaucht.

Interessanter sind da die Slot-1- und Sockel-370-Versionen des Pentium III mit 1,0 und 1,1 GHz, die mit 100 MHz Front-Side-Bus-Taktfrequenz arbeiten. Dank des eingebauten Multiplikators von "10" beziehungsweise "11" arbeiten sie auch in älteren Mainboards mit 440BX-Chipsatz, sofern diese die nötige Corespannung von unter 1,80 Volt liefern können.

Selbst Intel scheint bei der Fülle der Pentium-III-Versionen mittlerweile den Überblick zu verlieren. Von der ältesten, im 0,25-µm-Prozess hergestellten "Katmai"-Version im Slot-1-Gehäuse mit externen 512 KByte L2-Cache und 450 MHz über die "Coppermines" mit 256 KByte On-Die-L2-Cache zwischen 500 und 1133 MHz bis zum neuesten "Tualatin" mit 512 KByte L2-Cache gibt es rund 50 Ausführungen des erfolgreichen Pentium III.

Nun verspricht der Intel-Server plötzlich auch noch ein Datenblatt für einen Pentium III mit 1,26 GHz im SECC-2-Gehäuse für den Slot 1 (SC242). Ein Klick auf den dort angegebenen Link zum Dokument Nr. 24445208 fördert jedoch nur das längst bekannte Datenblatt der Slot-1-CPUs zwischen 450 und 1133 MHz zutage. Dieses Datenblatt verschweigt die Einstiegsseite zur Pentium-III-Dokumentation dagegen seit heute.

Da empfiehlt sich ein Blick in das regelmäßig gepflegte Specification Update des Pentium III. Die aktuelle Ausgabe vom Juli 2001 listet nicht nur liebgewonnene "Errata", sondern erklärt auch, welche Prozessor-Steppings sich im Tandem-Betrieb vertragen und welche nicht. Doch auch im "Spec Update" schlug der Tippfehlerteufel zu – ab dem Stepping SL5QL geriet die Tabelle durcheinander.

Auch bei der Bestellung von Sockel-370-Pentium-III-Prozessoren mit 866, 933, 1000 und 1133 MHz heißt es, genau aufzupassen: Diese sind mittlerweile wie ihre Tualatin-Brüder auch im FC-PGA2-Gehäuse erhältlich, wie das Datenblatt erläutert. Weil diese Gehäuseversion angepasste Kühlkörper erfordert, kann eine Fehlbestellung ärgerlich werden. (ciw)