Home is where the Office is

Einige Dos und Don‘ts aus der Welt des Homeoffice.

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Seit ich vor etwas mehr als einem halben Jahr wieder aus der Elternzeit zurück zur Arbeit gekommen bin, kann ich regelmäßig Zuhause arbeiten. Das bedeutet, dass ich 2 bis 3 Mal pro Woche nicht zum Bahnhof radeln, in den ICE steigen und in Hannover den Weg zur Redaktion antreten muss. Damit spielt sich mein Berufsalltag ausgewogen zwischen den Redaktionsräumen der TR und meinem heimischen Schreibtisch ab.

Zwar wird in Betrieben immer öfter die Möglichkeit zur Heimarbeit gegeben, aber die Nutzung hält sich noch in Grenzen. Dazu kommt, dass natürlich nicht alle Aufgabengebiete für die Erledigung von Zuhause ausgelegt sind. Bei mir trifft das nicht zu. Solange ich einen Telefon- und Internetanschluss habe, kann ich so gut wie überall arbeiten. Für mich als Homeoffice-Neuling haben sich aus der neuen Arbeitsmöglichkeit einige Erkenntnisse ergeben:

  • Zwar entfällt die Anfahrt zur Arbeit, die "gewonnene" Zeit versuche ich aber Zuhause zu investieren: Schnell noch einen Arzt-Termin machen, Wäsche in die Waschmaschine werfen oder das Auto zum Tüv bringen. Man läuft schnell Gefahr, den Arbeitstag mit anderen Aktivitäten zu flankieren, dass man abends fast genauso erschöpft ist, als hätte man die nervenzehrende Zugfahrt doch gemacht. Hier gilt also: Fokussierung.
  • Eventuelles Chaos in der Küche oder anderen Räumen muss ich mir möglichst aus dem Blick schaffen. Das ist sicher Typ-abhängig, aber mir hilft das. Hier gilt also: Fokussierung.
  • Noch vor ein paar Jahren habe ich gern mit im Hintergrund laufender Musik gearbeitet, das hat sich geändert. Gerade Zuhause, wo ich keine Kollegen störe, bin ich versucht, doch einen Musikstream oder Radio anzumachen. Ob das für mich dann angenehm oder nervig ist, ist aber sehr abhängig von der Aufgabe, die ich erledigen muss. Generell ist das also kein Faktor, der spezifisch fürs Homeoffice gilt.
  • Parallele Kinderbetreuung – geht nicht, zumindest nicht bei mir.
  • In Umfragen wird häufig der Verlust von Kontakt zu Kollegen/innen als Nachteil genannt. Sicher, ich sitze allein an meinem Schreibtisch, aber per Mail, Telefon und Skype bin ich erreichbar. Ein kleiner Guten-Morgen-Gruß per Mail kann auch nicht schaden – und signalisiert: Ich bin auch (schon/noch) da.
  • Auch den Nachteil, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt, hört man häufig. Doch dagegen hilft mir in der Regel eine To-Do-Liste für den Tag.

Insgesamt ist für mich besonders das ausgewogene Verhältnis zwischen Präsenz im Büro und der Arbeit am heimischen Schreibtisch sinnvoll. Ausschließlich Zuhause zu arbeiten, dagegen nicht. Tatsächlich würde dann der tiefere Informationsaustausch mit Kollegen/innen fehlen. Gerade die Flexibilität ist es, die das Homeoffice für meine Familie und mich attraktiv machen.

(jle)