Chemie-Nobelpreis für Erfinder des Lithium-Akkus

Für die Entwicklung des Lithium-Ionen-Stromspeichers bekommen drei Forscher den Nobelpreis für Chemie 2019.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lithium-Ionen-Hochvoltspeicher
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Lithium-Ionen-Hochvoltspeicher von 2010

(Bild: BMW)

Für die Entwicklung des Lithium-Ionen-Stromspeichers bekommen drei Forscher den Nobelpreis für Chemie 2019. Der US-Amerikaner John Goodenough, der in Großbritannien geborene Stanley Whittingham und der Japaner Akira Yoshino seien entscheidend an dieser Erfindung beteiligt gewesen, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch (9. Oktober 2019) in Stockholm mit.

Potenzieller Beitrag zur Dekarbonisierung

Die leichten Akkus werden seit den 90er-Jahren in zahlreichen Alltagsprodukten eingesetzt, etwa Smartphones, Laptops, Digitalkameras und Elektroautos. Den Preis hat die Königlich-Schwedische Akademie vor allem in Hinblick auf künftige Einsatzgebiete verliehen: So könnten diese Bauteile große Mengen an Solar- und Windenergie speichern und so eine Welt frei von fossilen Kraftstoffen möglich machen. „Lithium-Ionen-Batterien haben unser Leben revolutioniert, seit sie 1991 auf den Markt kamen“, schreibt das Komitee. „Sie haben die Grundlage gelegt für eine drahtlose, von fossilen Brennstoffen freie Gesellschaft und sind für die Menschheit von größtem Nutzen.“

Whittingham erfand in den 70er-Jahren den ersten funktionsfähigen Lithium-Akku, der allerdings noch anfällig für Explosionen war. Goodenough entwickelte 1980 wesentlich leistungsstärkere Einheiten durch die Verwendung von Lithiumcobaltoxid (LCO). Yoshino schuf 1985 das erste kommerziell verwertbare Produkt. 1991 kam die Batterie auf den Markt. Goodenough, der 1922 in Jena als Sohn US-amerikanischer Eltern zur Welt kam, ist mit 97 Jahren der älteste Nobelpreisträger überhaupt.

Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist derzeit mit umgerechnet rund 830.000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. Die zeremonielle Übergabe der Preise findet am 10. Dezember statt, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

(fpi)