A-Klasse F-Cell erhält 700-bar-Wasserstofftanks

Mercedes erhöht Reichweite von Brennstoffzellen-Autos

Mercedes speichert künftig den Wasserstoff mit einem Druck von 700 bar statt mit 350 bar. Die Reichweite der A-Klasse F-Cell "plus" beträgt damit 270 km statt zuvor 160 km

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  • ssu
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Stuttgart, 4. Juli 2008 – Daimler macht Druck in Sachen alternative Antriebe: Im Verein mit dem UN-Umweltprogramm UNEP forderte Konzernchef Dieter Zetsche auf dem Magdeburger Umweltforum, das heute zu Ende geht, dazu auf, baldmöglichst die erforderliche Infrastruktur zur Betankung von Elektro- und Brennstoffzellen-Autos zu errichten, damit diese am Markt eine Chance haben. Mercedes habe seine Hausaufgaben gemacht und entsprechende Fahrzeuge zur Produktionsreife entwickelt. Zum Beweis hatte eine A-Klasse F-Cell "plus" die Fahrt von Berlin nach Magdeburg angetreten. Es handelte sich um eines der ersten Fahrzeuge der Schwaben, in dem der benötigte Wasserstoff mit 700 statt wie bisher 350 bar Druck gespeichert wird – entsprechend mehr Gas passt in die Tanks. Die Reichweite der A-Klasse beträgt nun 270 statt 160 Kilometer.

B-Klasse F-Cell: Die nächste Generation

Einen weiteren Schritt in puncto Reichweite sollen die Brennstoffzellen-Fahrzeuge von Mercedes mit der neuen B-Klasse F-Cell machen, deren Kleinserienproduktion im Jahr 2010 startet. Hier soll die Reichweite bei rund 400 Kilometern liegen. Die technische Basis bildet das optimierte Brennstoffzellen-System, das Mercedes 2005 im Forschungsfahrzeug F 600 Hygenius vorgestellt hat. In dem Kleinkraftwerk werden Wasserstoff und Sauerstoff auf elektrochemische Weise zu Wasser umgesetzt und so Strom erzeugt. Es besteht aus vier Einheiten, so genannten Stacks, mit insgesamt 400 einzelnen Brennstoffzellen.

Leichte Bipolarplatten

In deren Inneren strömen die beiden Gase durch die feinen Kanäle so genannter Bipolarplatten: Wasserstoff auf der positiv geladenen Seite, der Anode, und Luft auf der negativ geladenen Seite, also der Kathode. Eine hauchdünne, mit einem Edelmetall-Katalysator beschichtete Kunststofffolie trennt die Bipolarplatten voneinander. Sie lässt nur die positiv geladenen Wasserstoff-Ionen durch, die deshalb zur Kathode wandern und sich dort mit Sauerstoff zu Wasser verbinden können. Für die bei der Wasserstoff-Oxidation freigesetzten Elektronen ist die Folie undurchlässig. Diese wandern von der Anode. Schließt man nun an Anode und Kathode über eine äußere Verbindung einen elektrischen Verbraucher an, fließt Strom.