CATL beginnt mit Bau der Batterie-Fabrik in Thüringen

Die Bauarbeiten für eine der größten Batteriezellen-Fabriken für Elektroautos in Europa haben in Thüringen begonnen. Der chinesische CATL-Konzern (Contemporary Amperex Technology Ltd.) werde in den nächsten fünf Jahren bis zu 1,8 Milliarden Euro investieren

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Geplante CATL-Fabrik
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Von
  • dpa

Die Bauarbeiten für eine der größten Batteriezellen-Fabriken für Elektroautos in Europa haben in Thüringen begonnen. Der chinesische CATL-Konzern (Contemporary Amperex Technology Ltd.) werde in den nächsten fünf Jahren bis zu 1,8 Milliarden Euro investieren, sagte Europapräsident Matthias Zentgraf am Freitag (18. Oktober 2019) beim Spatenstich in Arnstadt.

Zentgraf weiter: „Das ist unser erster Produktionsstandort außerhalb Chinas. Da sind wir sehr stolz drauf.“ Schrittweise würden bis zu 2000 Arbeitsplätze entstehen. Anfang 2022 solle die erste Fabrik in Arnstadt mit der Produktion von Batteriezellen beginnen.

Technologietransfer von China nach Europa

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach von einem „Investment der Superlative“, bei dem Know-how von China nach Europa fließe. Der Markt für Batterien für Elektrofahrzeugen wird von Anbietern aus China, Korea und Japan dominiert.

So soll die CATL-Fabrik einmal aussehen.

(Bild: Umweltministerium Thüringen)

Einige CATL-Kunden, darunter BMW, haben bereits konkrete Bestellungen abgegeben. Der Münchner Autokonzern, der auch im nahen Leipzig produziert, orderte am Tag der CATL-Entscheidung bei den Chinesen Batteriezellen im Wert von vier Milliarden Euro. Davon sollen Zellen im Wert von 1,5 Milliarden Euro ab 2021 aus Arnstadt kommen, kündigte der BMW-Vorstand an.

Ist CATL mit einer Produktion in Thüringen erfolgreich, dann wachse der Druck, dass auch die deutschen Hersteller in die Fertigung einsteigen, heißt es unter Automobilfachleuten. In der Politik und der Branche wird seit Jahren über die Marktmacht asiatischer Hersteller diskutiert und die Frage, ob deutsche und europäische Autohersteller dadurch in eine zu große Abhängigkeit geraten, wenn der Verkauf von E-Fahrzeugen wie erhofft stark anzieht.

Die Bundesregierung baut an europäischen Batterie-Allianzen. Als einziger deutscher Autohersteller hat Volkswagen mit einer Pilotfertigung von Zellen in Salzgitter reagiert, um Erfahrungen auf dem Gebiet zu sammeln.

(fpi)