Kein Anthrax-Anschlag auf Microsoft

Der als sicher geltende Anschlag mit Milzbrand-Erregern (Anthrax) auf die Microsoft-Filiale in Reno, Nevada, hat sich nun doch nicht bestätigt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der als sicher geltende Anschlag mit Milzbrand-Erregern (Anthrax) auf die Microsoft-Filiale in Reno, Nevada, hat sich nun doch nicht bestätigt. Bei dem verdächtigen Brief handelte es sich um die Rücksendung eines Schecks, den Microsoft nach Malaysia geschickt hatte. Der Absender hatte dem Schreiben pornografisches Material beigelegt. Auf einem der Bilder wollten Experten zuerst Anhaftungen mit dem Milzbrand-Erreger entdeckt haben. Nachdem zwei der ersten drei Tests dies zu bestätigen schienen, ergaben nun weitere Untersuchungen, dass keine Milzbrand-Erreger vorhanden waren, berichtete die Gesundheitsbehörde Nevadas. Auch bei den sechs Microsoft-Mitarbeiter, die mit dem Brief in Berührung kamen, konnte keine Milzbrand-Infektion festgestellt werden; sie entwickelten auch keine Symptome für ein Ausbrechen der Krankheit.

Seitdem in den USA die ersten Briefe aufgetaucht sind, die tatsächlich Pulver mit Milzbrand-Sporen enthielten, geht in Amerika und Europa nicht nur die Angst vor einem Angriff mit Bio-Waffen um; auch Trittbrettfahrer scheinen sich zunehmend einen äußerst üblen Scherz zu erlauben oder Befriedigung aus der Angst der Bevölkerung zu ziehen. So sind in Deutschland beispielsweise bereits mehrere Briefe mit verdächtigem Pulver aufgetaucht, bei denen sich der Verdacht auf Milzbrand-Erreger aber als unbegründet erwies. Aber auch Geschäftemacher wollen anscheinend zunehmend von der Angst vor Anschlägen mit Milzbrand profitieren. Ob die bisher aufgetauchten Sendungen mit Milzbrand-Erregern mit den Terroranschlägen vom 11. September in Zusammenhang stehen, ist bislang immer noch nicht klar. Die Behörden gehen dieser Spur nach, wollen aber auch Anschläge von US-amerikanischen Rechtsradikalen nicht ausschließen. (jk)