T-Mobile US: Rosigere Aussichten durch Kundenwachstum

Die Umsatzerwartung konnte T-Mobile US nicht erfüllen, trotzdem sorgt ein Kundenwachstum unterm Strich für mehr Gewinn.

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T-Mobile US: Rosigere Aussichten durch Kundenwachstum

(Bild: T-Mobile US)

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Die Telekom-Tochter T-Mobile US gewinnt vor der geplanten Fusion mit dem Rivalen Sprint weiter kräftig Kunden und erhöht erneut die Prognosen für das laufende Jahr. Im abgelaufenen dritten Quartal kletterte die Zahl der Vertragskunden unter eigenen Marken um 1,1 Millionen, wie das Unternehmen am Montag in Bellevue im US-Bundesstaat Washington mitteilte.

Nun peilt T-Mobile-Chef John Legere in diesem Jahr 4,1 bis 4,3 Millionen neue Kunden an, zuvor standen bis zu 4 Millionen im Plan. Der Umsatz wuchs nach Angaben des Geschäftsberichts von T-Mobile US gegenüber dem Vorjahresquartal aber lediglich um 2 Prozent auf 11,1 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 10 Milliarden Euro, und fiel damit niedriger aus, als von Experten geschätzt.

Dafür schlug T-Mobile die Erwartungen beim operativen Gewinn leicht. Bereinigt um Sondereffekte sowie vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdiente das Unternehmen mit 3,4 Milliarden Dollar rund 5 Prozent mehr. Auch hier wird der Mobilfunker im Gesamtjahr nun etwas optimistischer, insgesamt sollen es 13,1 bis 13,3 Milliarden Dollar werden. Bisher lag das untere Ende der Spanne bei 12,9 Milliarden. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn im dritten Quartal um 9 Prozent auf 870 Millionen Dollar. Die Aktie war nachbörslich nur kurz bewegt.

T-Mobile US befindet sich derzeit mitten in der Fusion mit dem US-Mobilfunkprovider Sprint. Die soll die eigene Position zu den beiden in den USA führenden Mobilfunkanbietern Verizon und AT&T verbessern und wurde bereits durch die Kartellwächter des US-Justizministeriums genehmigt. Auch die US-Telekommunikationsbehörde FCC hat grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben. Derzeit sträuben sich aber noch einige Bundesstaaten gegen die Fusion. Sie befürchten eine zu hohe Marktdominanz und Nachteile für die Mobilfunkversorgung ihrer Bevölkerung und haben gegen die Entscheidung geklagt. T-Mobile versucht die Sorgen der Kläger schrittweise aus dem Weg zu räumen. Gelungen ist das bei den Bundesstaaten Mississippi und Colorado. Beide sind mittlerweile aus der Klägerallianz ausgestiegen. T-Mobile US rechnet derzeit trotz anhängiger Klagen damit, die Fusion "früh im Jahr 2020" abschließen zu können. Der erste Gerichtstermin in der Sache ist nach Angaben von Telekom-Chef Tim Höttges für den 9. Dezember angesetzt. (mit Material der dpa) / (olb)