Diesel ist Preistreiber Nummer eins

Autokosten überholen allgemeine Inflation

Die Preise für das Autofahren sind im Vergleich zum Juni 2007 um 5,7 Prozent gestiegen. Die allgemeine Lebenshaltung verteuerte sich im gleichen Zeitraum "lediglich" um 3,3 Prozent. Preistreiber Nr. 1 ist Diesel mit 30 Prozent

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
2 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • ssu
Inhaltsverzeichnis

München, 16. Juli 2008 – Die Preise für das Autofahren sind im Vergleich zum Juni 2007 um 5,7 Prozent gestiegen – dies geht aus dem aktuellen Kraftfahrer-Preisindex hervor, der alle Kosten rund ums Auto zusammenfasst und der vom Statistischen Bundesamt un dem ADAC quartalsweise veröffentlicht wird. Die allgemeine Lebenshaltung verteuerte sich im gleichen Zeitraum "lediglich" um 3,3 Prozent. Den Hauptgrund für diese Entwicklung sieht der ADAC in den "explosionsartig gestiegenen Energiepreisen", wobei Dieselkraftstoff der "Preistreiber Nummer eins" gewesen sei.

Diesel 30 Prozent teurer

Hauptverantwortlich für den massiven Anstieg der Autokosten sind die Kraftstoffpreise, die innerhalb der abgelaufenen zwölf Monate um 15 Prozent gestiegen sind. Besonders gravierend ist dabei die Entwicklung des Dieselpreises, der um 30 Prozent zugelegt hat. Hoffnungen auf einen Preisrückgang haben sich bislang nicht erfüllt. Das Plus beim Benzinpreis liegt mit 10,5 Prozent im Jahresvbergleich ebenfalls deutlich über der Inflationsrate. Dabei liegen die Spritpreise nach einer Erhebung des ADAC vom Juni 2008 gerade einmal im europäischen Mittelfeld, und die Mineralölwirtschaft betont, dass die Kraftstoffpreise – vor Steuern und Abgaben – in Deutschland zu den günstigsten zählen.

Auseinanderdriften der Preis-Indizes

Der Autokosten-Index liegt jetzt bei 113,5 Punkten, der Index für die allgemeine Lebenshaltung, der den Warenkorb der Privathaushalte umfasst, bei 107 Punkten. (Ebenso wie der Index für die allgemeine Lebenshaltung wurde er für das Jahr 2005 letztmalig auf 100 gesetzt.) Nach dem ersten Quartal 2008 betrug die Differenz zwischen den beiden Indexwerten noch 4,1 Punkte, jetzt sind es 6,5 Punkte. Somit haben sich die finanziellen Belastungen für die Autofahrer im Vergleich zur allgemeinen Lebenshaltung überdurchschnittlich erhöht, beklagt der ADAC. Jüngst hatte ein für den Deutschen Gewerkschaftsbund tätiger Wirtschaftswissenschaftler als Ausgleich Benzin-Gutscheine für Hartz-IV-Empfänger vorgeschlagen.