Auch AirPods Pro praktisch nicht zu reparieren

Apple nutzt extrem viel Kleber und einen Akku aus Deutschland in seinen neuen ANC-Ohrstöpseln. Nachhaltig ist das nicht.

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Auch AirPods Pro praktisch nicht zu reparieren

Ohne Gewalt kommt man nicht an die AirPods-Pro-Hardware heran.

(Bild: iFixIt)

Lesezeit: 2 Min.

Apples komplett drahtlose Ohrstöpsel AirPods gelten als Albtraum für Reparaturbetriebe: Die Geräte sind derart miniaturisiert und vom Hersteller vernagelt, dass eine zerstörungsfreie Wartung unmöglich ist. Bei der nächsten Generation mit ANC-Geräuschunterdrückung, den AirPods Pro, hat sich hier allerdings wenig getan. Das zeigt ein erster Teardown, den der Reparaturspezialist iFixIt durchgeführt hat.

Wie sich zeigt, verwendet Apple erneut enorm viel Klebstoff, ein nichtmodulares Design und wirft Wartungskräften erneut derart viele Knüppel zwischen die Beine, dass, so iFixIt, "Reparaturen sowohl unpraktisch als auch unwirtschaftlich" sind. Die AirPods Pro seien nur theoretisch "semi-reparierbar" – also nur mit Zerstörungen.

Apple selbst sieht das übrigens genauso. In einem Statement gegenüber dem Magazin Wired hieß es, die AirPods Pro seien nicht reparierbarer als die früheren Versionen. Immerhin will Apple "teilweise" recyclebare Materialien verwenden. Reparaturen führt Apple nicht durch, der Konzern ersetzt nur.

Dennoch sind die Komponenten der AirPods Pro laut iFixIt eindrucksvoll miniaturisiert. Das Gewicht ist zwar um ein Drittel gewachsen (jetzt 5,4 Gramm pro Stück), dafür steckt aber auch mehr Hardware drin. Dazu gehören der neue H1-Chip, die ANC-Komponenten und als Akku eine Lithium-Ionen-Knopfzelle (1,98 Wh) mit "Made in Germany"-Markierung.

Leider kommt man an diese nur schwer ran, weshalb User mit Problemen zu Apples Batterieservice greifen müssen. Für diesen zahlt man 55 Euro pro AirPod – an diesem Preis hat sich nichts geändert, selbst wenn Apple dann (siehe oben) die kompletten Stöpsel tauschen muss. Alles in allem brauche man schon "die Geduld eines Chirurgen", um die AirPods Pro zu öffnen, so iFixIt, wo man schließlich zum Skalpell griff.

(bsc)