Apples Retail-Sparte wird immer wichtiger

Einem Börsendokument zufolge trägt der Direktverkauf nun zu 31 Prozent von Apples Umsatz bei.

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Apple-Store in China

Blick auf die Front eines Apple-Stores im chinesischen Shanghai.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.
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Apple macht sich mehr und mehr von externen E-Commerce-Anbietern und Resellern unabhängig. Die Retail-Sparte des Konzerns, die sowohl die Online-Präsenz des Unternehmens als auch die mittlerweile über 500 Ladengeschäfte weltweit umfasst, wuchs beim Umsatz im Finanzjahr 2019 erneut. Laut einem frisch veröffentlichten Börsendokument, dass Apple bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht hat, die die Aktienhandelsplätze des Landes überwacht, machen die Direktverkäufe an Privat- und Geschäftskunden nun 31 Prozent der Gesamterlöse des iPhone-Herstellers aus.

Der Anteil wuchs in den vergangenen Jahren kontinuierlich. 2017 lag er noch bei 28 Prozent, 2018 schließlich bei 29 Prozent. Für Apple hat eine eigene Verkaufsinfrastruktur große Vorteile: Der Konzern kann so auch gleich die Handelsmarge einstreichen und hat größere Kontrollmöglichkeiten über die eigene Lieferkette. Händler beklagen seit Jahren, dass das Unternehmen seine eigenen Ladengeschäfte und den hauseigenen Online Store bei der Versorgung mit neuen Produkten bevorzugt – auch wenn Apple selbst üblicherweise höhere Preise ausweist als der Handel.

Laut einer Analyse des Bankhauses JP Morgan wuchs der Umsatz von Apples Retail-Abteilung im Geschäftsjahr 2019, das im letzten Quartal endete, um insgesamt 5 Prozent auf nun 81 Milliarden US-Dollar. Dabei wurden externe Händler und E-Commerce-Anbieter im gleichen Maße "geschröpft" – hier ging es um einen ähnlichen Prozentwert auf nun 180 Milliarden Dollar zurück.

Apples neue Retail-Chefin Deirdre O'Brien, die gleichzeitig Personalchefin des Konzerns ist – die Retail-Sparte beschäftigt mit Abstand die meisten Mitarbeiter –, hatte nach Jahren der Ausdehnung von Zusatzaktivitäten wie kostenlosen Kursen und Events damit begonnen, wieder verstärkt auf die Basics im Handel zu setzen. So ist es mittlerweile wieder etwas leichter geworden, Service zu erhalten sowie Produkte schnell in den Apple-Läden zu erwerben – etwa durch eine bessere Beschilderung der Stores. In Deutschland hofft man unterdessen auf eine Ausdehnung der Store-Infrastruktur: Die Läden in den Großstädten sind regelmäßig überlaufen. So fehlt es in Berlin seit Jahren an einem zweiten Apple Store.

(bsc)