Per Auto oder zu FuĂź: Wie die Kunden zum Einzelhandel kommen
Um fast jede geplante Fußgängerzone in Städten entbrennt im Vorfeld eine heftige Diskussion. Welche Sprache aber sprechen die Zahlen?
Einkaufsmeile in Köln: Die Hohe Straße.
(Bild: Tom Sodoge / Unsplash)
- Denis Dilba
Das Ziel ist klar: Autofreie und verkehrsberuhigte Innenstädte und Straßen sollen für weniger Emissionen sorgen, mehr Platz für Bürger, Bäume und Außengastronomie schaffen. Stadtplaner nennen das bürokratisch: die Aufenthaltsqualität in der Stadt erhöhen. Doch wo immer das Auto weichen soll, stößt die Idee auf Ablehnung: Das sei geschäftsschädigend, enorme Umsatzeinbußen und menschenleere Innenstädte seien die Folgen. Von derlei Argumenten berichtet die aktuelle Dezember-Ausgabe von Technology Review.
"FĂĽr blinden Aktionismus" hält auch der Essener Stadtdirektor Hans-JĂĽrgen Best Citymaut und Umweltspuren fĂĽr Busse. Die Erreichbarkeit der Innenstädte sei in Gefahr. In Stuttgart setzt sich OberbĂĽrgermeister Fritz Kuhn von den GrĂĽnen dafĂĽr ein, dass in der Innenstadt nur bestimmte Parkhäuser angefahren werden. Prompt kontert FDP-GeneralÂsekretärin Judith Skudelny, das sei ein "Kulturkampf gegen das Automobil" und schädige den Einzelhandel. Und in Niedersachsens Hauptstadt setzt sich das "AktionsbĂĽndnis Stadtverkehr Hannover" aus Interessenvertretern des Handels und der Immobilienwirtschaft fĂĽr ein "kooperatives Verkehrssystem" ein, bei dem alle Verkehrsträger einen "gleichermaĂźen hohen Investitionsbedarf" haben. Im Klartext: Alles in Ordnung – Âsolange dem motorisierten Individualverkehr nichts weggenomÂmen wird. Doch Grafiken (siehe unten) aus der ganzen Welt zeigen: Viele verkehrsberuhigende MaĂźnahmen helfen dem Handel weit mehr, als sie ihm schaden.
Autofrei einkaufen (6 Bilder)

Umsätze
Mehr aus dem Fokus zum Thema "Einkaufen" lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 12/2019 von Technology Review (jetzt im gut sortierten Zeitschriftenhandel). (jle)