Staubfrei

Test: ATE „Ceramic“-Bremsbeläge

Die „Ceramic“-Bremsbeläge von ATE sollen weniger Staub erzeugen, ohne Nachteile bei Verschleiß oder Bremsleistung zu haben. Ein Langzeittest auf einem Ford Focus Mk3 soll zeigen, was diese Beläge in der Praxis bieten. Ein Update nach 10.000 km

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Von
  • Martin Franz

Es lohnt sich manchmal, sein Auto an nette Menschen zu verkaufen, zumindest als Redakteur. Im Sommer haben wir unseren treuen Ford Focus Turnier weitergereicht, der Langzeittest der ATE „Ceramic“-Bremsbeläge endete damit, so dachte ich. Nun hat sich der Käufer nach dem ersten Wechsel auf Winterreifen gemeldet.

Nicht mit allen Scheiben

Ich war zugegebenermaßen etwas skeptisch. Immer wieder finden sich in Foren Kommentare, die in Verbindung mit den „Ceramic“-Belägen von erhöhter Rostanfälligkeit der Bremsscheiben und mehr Verschleiß im Vergleich zu den normalen Bremsbelägen berichten. Dazu gibt es immer mal wieder Klagen über Quietschgeräusche. ATE rät inzwischen von gelochten oder geschlitzten Bremsscheiben in Kombination mit den „Ceramic“-Belägen ab.

Im Falle des Focus traten all diese Beanstandungen auf den ersten 6000 Kilometern nach dem Wechsel nicht auf. Der neue Besitzer hat inzwischen weitere 4000 km zurückgelegt. Sein Fazit fällt uneingeschränkt positiv aus: „Quasi kein sichtbarer Staub in den Felgen, kein nennenswerter Verschleiß, kein Quietschen.“ Auch die Bremsleistung sei einwandfrei. Es spricht auf dem Focus Mk3 nach diesen Erfahrungen also nichts gegen diese Beläge. Zu diesem Schluss kommen auch viele Leser, die sich in unserem Forum dazu gemeldet haben. Herzlichen Dank für Ihre Erfahrungen.

Bleibt der etwas höhere Preis: Ein Satz „Ceramic“-Bremsbeläge von ATE für die Vorderachse des Focus kosten mit rund 60 Euro etwa 15 Euro mehr als die konventionellen Bremsbeläge. Dafür braucht es in der Folge keinen aggressiven Reiniger mehr, vermutlich kann man sich auch die Versiegelung der Räder sparen. Die Bilder des Focus-Käufers zeigen eine weitgehend saubere Felge. Der oberflächliche Staub dürfte sich leicht abwaschen lassen, auch ohne ein Felgenwachs.

„White Low Dust“

ATE ist übrigens nicht die einzige Firma, die „staubfreie“ Bremsbeläge anbietet. Ein ähnliches Versprechen macht Jurid mit seinen „White Low Dust“-Belägen. Sie sind nochmals etwas günstiger als die von ATE. Erfahrungen dazu werde ich vorerst nicht liefern können: Mein aktueller Gebrauchtwagen wurde vor der Auslieferung rundum mit neuen, konventionellen Bremsbelägen versehen. (mfz)