VDA schreibt IAA bundesweit als Mobilitätsmesse aus

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat seiner zuletzt schwächelnden Messe IAA Pkw ein neues Konzept gegeben und dabei auch den bisherigen Standort Frankfurt in Frage gestellt. Die Automesse müsse sich in eine umfassende Mobilitätsplattform wandeln

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IAA 2019
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Von
  • dpa

Die Präsentation der neuen BMW-Modelle auf der IAA 2019

(Bild: BMW)

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat seiner zuletzt schwächelnden Messe IAA Pkw ein neues Konzept gegeben und dabei auch den bisherigen Standort Frankfurt in Frage gestellt. Die Automesse müsse sich in eine umfassende Mobilitätsplattform wandeln.

So hieß es am Freitag (22. November 2019) beim Verband in Berlin. An der bereits gestarteten Ausschreibung beteiligen sich laut VDA die Städte Berlin, München, Frankfurt, Köln, Hamburg und Stuttgart. Mit weiteren Bewerbern sei man im Gespräch.

Das Interesse an der bislang alle zwei Jahre in Frankfurt stattfindenden IAA war zuletzt zurückgegangen. Auch die Zahl der Aussteller sank. 2019 besuchten laut VDA noch rund 560.000 Menschen die Schau in den Messehallen. 2015 hatte man noch 932.000 Besucher gezählt.

Der Zuschlag soll im ersten Quartal kommenden Jahres erteilt werden, teilte der Verband mit. Man sei sich bewusst, dass dies einen sehr engen Zeitplan für die kommende IAA im Herbst 2021 ergebe. Unklar blieb zunächst, für welche Zeitspanne die Vergabe dann Gültigkeit behalten soll.

Der VDA verlangt eine Ladeinfrastruktur

Der Verband verlangt von den Kommunen und Messegesellschaften ein eigenes Organisationskonzept und Investitionen – beispielsweise in Elektro-Ladeinfrastruktur. Neben der klassischen Messe mit Kongressangeboten stellt sich die Autoindustrie eine großzügige Fläche mit Teststrecken und Parcours vor. Besucher sollen dort beispielsweise automatisiert fahrende Autos mit alternativen Antrieben oder neue Mobilitätsangebote in Praxistests erleben können. Auch Verkaufsausstellungen will der VDA dort erlauben und damit einer Forderung etlicher Hersteller nachkommen.

Zwischen der Messe und der neuen Veranstaltungsfläche soll dem VDA zufolge eine „Erlebnisachse“ entstehen, auf der diverse Fahrzeuge der Aussteller, autonome Mobile und öffentlicher Nahverkehr unterwegs sein könnten. Die Industrie wolle die veranstaltende Kommune unterstützen, ein zukunftsgerichtetes Mobilitätskonzept zu entwickeln.

Einzelne Bewerber zeigten sich optimistisch, das Rennen zu machen. Frankfurt als bisheriger Standort sieht sich auch für eine erneuerte IAA gerüstet. Man könne zahlreiche urbane Orte für zusätzliche Veranstaltungen bieten, erklärte der städtische Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU). In Hamburg verwies die Messegesellschaft auf den ITS-Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme, der 2021 in der Hansestadt mit etlichen Projekten geplant ist.

(fpi)