Apple-Chef Tim Cook: Monopol ohne Missbrauch "nicht schlimm"

Der Konzernchef hat sich zu Kartelluntersuchungen von Regulierungsbehörden in den USA und in Europa geäußert, die Apples Marktmacht beäugen.

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Apple - Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple-Chef Tim Cook hat in einem Interview betont, der Konzern besitze in keinem Geschäftsbereich ein Monopol. Apple habe "wahrscheinlich mehr Konkurrenten als jede andere Firma auf der Erde", wie Cook gegenüber der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei erklärte.

"Ein Monopol für sich genommen ist nicht schlimm, solange es nicht missbraucht wird", zitiert Nikkei den Firmenchef in Hinblick auf Untersuchungen von Regulierungsbehörden in Europa und USA, die die Apples-Marktmacht und die von weiteren IT-Konzernen wie Google und Facebook prüfen sollen. Apple habe aber kein Monopol. Die Frage bei "den anderen Firmen" sei, ob sie es missbrauchen. Das könne nicht er, sondern nur die Regulierer entscheiden, meinte Cook.

Gegenüber der Wirtschaftszeitung habe der Apple-Chef zudem darauf bestanden, dass Apple nicht mit den anderen IT-Konzernen in einen Topf geworfen werden dürfe. Die IT-Branche und riesige IT-Konzerne seien "nicht monolithisch", erklärte Cook. Bei Apple sei der Kunde nicht das Produkt. Die umfassenden Datensammlungen von Google und Facebook kritisiert der CEO seit längerem scharf.

Im Sommer hat der Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses eine kartellrechtliche Untersuchung gegen heimische IT-Konzerne eingeleitet, betroffen sind neben Apple unter anderem auch Google, Facebook und Amazon. Gegenüber Anfragen der Abgeordneten musste Apple bereits die eingeschränkte Browser-Auswahl auf dem iPhone rechtfertigen und sich zur Konkurrenzsituation mit Apps von Drittanbietern äußern. Der Ausschuss will auch prüfen, ob Datenschutzfunktionen, wie sie etwa iOS 13 neu einführt, "als Schild für wettbewerbsfeindliches Verhalten" dienen.

In den USA laufen inzwischen mehrere Klagen, die Apples "iPhone-App-Monopol" aufbrechen wollen. In Europa hat die EU-Kommission damit begonnen, mögliche Wettbewerbsverstöße im Bereich mobile Payment unter die Lupe zu nehmen.

(lbe)