Umweltverbände fordern: Verbrenner raus

Die Berliner Verkehrssenatorin Günther will Autos mit Verbrennungsmotor ab 2030 nicht mehr in die Innenstadt lassen - ein Vorschlag, der für reichlich Wirbel gesorgt hat. Nun bekommt sie Unterstützung.

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In zehn Jahren sollen keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr in die Innenstadt fahren, meint Verkehrssenatorin Günther

(Bild: Mobil in Deutschland)

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  • dpa

Mehrere Verkehrs- und Umweltorganisationen unterstützen den Vorstoß von Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther, Diesel- und Benzin-Fahrzeuge ab 2030 aus Berlins Innenstadt zu verbannen. Der Vorschlag sei ein wichtiger Beitrag zu einer lebenswerten und klimafreundlichen Stadt, teilte das Bündnis „Straßen für alle“ am Montag (27. Januar 2020) mit, zu dem unter anderem der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Verein Changing Cities gehören.

Heftige Kritik

„Wenn Berlin seine Klimaziele erreichen und endlich für saubere Luft sorgen will, führt kein Weg um den Ausschluss von Verbrennungsmotorfahrzeugen herum“, so Frank Masurat vom ADFC Berlin. „Alle Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus sollten dies anerkennen und den Vorstoß von Frau Günther aktiv unterstützen.“ Günthers Überlegungen hatten in der vergangenen Woche bereits heftige Kritik gesorgt. Der ADAC Berlin-Brandenburg kritisierte sie als „überzogene Forderung“, der CDU-Landesverband als „unverantwortlich“. Die Berliner FDP-Fraktion warf den Grünen einen „einseitigen Kampf gegen das Auto“ vor. Erst am Wochenende erklärte die SPD-Fraktion, mit ihr gebe es „keinen Krieg gegen die Autofahrer“.

Günther ist mit den Vorschlägen der Bitte des Senats nachgekommen, konkrete Maßnahmen zu benennen, die zur CO2-Verringerung beitragen. Berlin hat Mitte Dezember 2019 als erstes Bundesland die „Klimanotlage“ erklärt. Der Senat hat dabei beschlossen, über die bisherigen Ziele, den CO2-Ausstoß bis 2050 um 85 Prozent zu senken gemessen an 1990, noch deutlich hinausgehen zu wollen. Ob die strittigen Punkte bei dem Thema am Dienstag bei der Senatssitzung besprochen werden, ist nach dpa-Informationen noch nicht sicher. Günther will aber einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen vorlegen. Eine Senatssprecherin sagte, ein Beschluss über die Maßnahmen zur „Klimanotlage“ stehe nicht an. (mfz)