Kindersitztest 2008: Gute Exemplare in allen Altersklassen

Der ADAC hat zusammen mit seinen europäischen Partnerclubs und der Stiftung Warentest zehn Kindersitze getestet. Acht Modelle werden mit "gut" benotet, zwei schneiden mit "befriedigend" ab

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München, 23. Oktober 2008 – Achtmal "gut" und zweimal "befriedigend" lautet das Ergebnis des aktuellen Kindersitz-Tests, den der ADAC gemeinsam mit europäischen Partnerclubs und der Stiftung Warentest durchgeführt hat. Fazit: In allen Klassen gibt es inzwischen gute Exemplare, somit wird die Auswahl von Sitzgelegenheiten für die Kleinen leichter. Unter den getesteten Produkten befinden sich auch zwei rückwärts gerichtete Sitze, so genannte Reboardsysteme, für Kinder von 9 bis 18 Kilogramm. Diese haben sich im Frontalcrash als besonders sicher erwiesen.

Eines der Reboardsysteme, der Wavo Fix XL Isofix, bekommt die Gesamtnote "gut". Im Komfort zeigen sich bei diesem Sitz allerdings leichte Schwächen. Der Recaro Polaric, ebenfalls ein rückwärts gerichteter Kindersitz, spielt seine Stärken im Frontalaufprall aus. Er erhält hier die Bestnote "sehr gut". Im Seitencrash schützt er allerdings nur durchschnittlich. Außerdem ist die Montage etwas umständlich und der Sitz an sich sperrig sowie relativ schwer. Ein anderer Schwachpunkt ist die äußerst aufrecht stehende Rückenstütze. Der Komfort für das Kind ist eingeschränkt. Deshalb erhält der Recaro Polaric insgesamt nur ein "befriedigend".

Kindersitztest 2008: Gute Exemplare in allen Altersklassen (10 Bilder)

Beim aktuellen Kindersitztest nahm der ADAC zehn Modelle unter die Lupe.

Rückwärts gerichtete Sitze schützen den Nachwuchs vor allem beim Frontalaufprall. Im Seitenaufprallschutz unterscheiden sich die Sitze allerdings kaum von den herkömmlichen, nach vorne gerichteten Produkten. Gerade weil der Seitenschutz ein sensibles Thema ist, fordert der ADAC, dass der Seitencrash Bestandteil der europäischen Zulassungsrichtlinie für Kindersitze wird. Diese Richtlinie (ECE-R44/04) schütze vor schlechten Sitzen. Allerdings schreibt sie immer noch keinen Seitencrashtest vor. Seitenkollisionen sind aber besonders gefährlich. Sie kommen in der Unfallrealität häufig vor und führen oftmals zu schwersten Verletzungen, weil eine seitliche Knautschzone fehlt. Selbst Kopfairbags bringen Kindern meist nichts, weil die Kleinen meistens unter dem Airbag "durchtauchen".