Entfernte "GeForce Now"-Spiele: Nvidia fehlt Einigung mit Activision

Spiele von Activision-Blizzard tauchen nicht mehr bei GeForce Now auf, weil der Vertrag abgelaufen ist. Ob es zu einer Einigung kommt, bleibt offen.

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Entfernte GeForce-Spiele: Nvidia fehlt kommerzielle Einigung mit Activision

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.

Alles nur ein "Missverständnis"? So möchte Nvidia den peinlichen GeForce-Now-Rückzieher von Activision-Blizzard verstanden wissen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg erklärt Nvidia, man sei davon ausgegangen, dass der Vertrag mit dem US-Publisher auch für das kommerzielle GeForce Now gilt. Weil Activision das offenbar anders sieht, habe man die Spiele aus dem Dienst entfernen müssen.

Nvidias Cloud-Gaming-Dienst GeForce Now war am 5. Februar nach längerer Beta-Phase gestartet. Nutzer können ihn eingeschränkt kostenlos oder im Abo für 5,50 Euro im Monat verwenden. Nvidia bietet keine eigene Bibliothek an Spielen an, sondern lässt User ihre Spiele von Steam und Co. in der Cloud ausführen. Das funktioniert aber nur, wenn die Hersteller dieser Titel eine solche Funktion ausdrücklich zulassen. Im Hintergrund verhandelt Nvidia mit Entwicklern und Publishern, um eine möglichst breite Kompatibilität zu gewährleisten.

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Die Spiele von Activision-Blizzard verschwanden etwa eine Woche nach Marktstart aus der GeForce-Bibliothek. Nvidia trifft das hart: Populäre Titel wie die "Call of Duty"-Spiele oder Overwatch sind damit nicht mehr bei GeForce Now spielbar. Nvidia fehlen weiterhin Spiele anderer namhafter Spielefirmen wie Electronic Arts und Rockstar Games.

Die entfernten Spiele von Activision-Blizzard sind für Nvidia aber besonders unangenehm, weil der Fall zeigt, wie schnell die Bibliothek des Cloud-Gaming-Diensts schrumpfen kann. Grundsätzlich ist Nvidias Modell kundenfreundlicher als die eigenen Spiele-Stores anderer Cloud-Gaming-Dienste, wo Nutzer ein Spiel unter Umständen zum zweiten Mal kaufen müssen. Allerdings ist GeForce Now in besonderem Maße auf die Kooperation der Publisher angewiesen.

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Mit der Bezeichnung als "Missverständnis" versucht Nvidia nun, den Fall zu verharmlosen. Tatsächlich fehlte Nvidia von Anfang an die Lizenz, Spiele von Activision-Blizzard über die kostenlose Beta-Phase hinaus in einem kommerziellen Produkt anbieten zu dürfen. Man wolle nun versuchen, den Vertrag neu auszuhandeln, erklärt Nvidia gegenüber Bloomberg. Der Ausgang der Gespräche ist offen. (dahe)