Deutsche Fernsehanbieter einigen sich auf MHP

Die Programmveranstalter sprechen sich für eine schnelle Einführung eines einheitlichen Systems auf Basis der Multimedia Home Platform aus.

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Von
  • Volker Zota

In einem Spitzengespräch von ARD, ZDF, RTL, der KirchGruppe und den Landesmedienanstalten haben sich die deutschen Programmveranstalter für eine schnelle Einführung des MHP-Standards für Digital-TV ausgesprochen. Ein einheitliches technisches System auf Basis der Multimedia Home Platform (MHP) soll künftig ein "Fernsehen ohne Grenzen" ermöglichen.

Erste interaktive Dienste auf MHP-Basis wollen die Sender ab Juli 2002 anbieten. Bis zu diesem Zeitpunkt müsse die Geräteindustrie entsprechende Geräte zur Verfügung stellen und "zu verbraucherfreundlichen Preisen im Fachhandel" anbieten, fordern die Programmchefs. Erste Prototypen derartiger Geräte waren bereits auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin zu sehen. Weiterhin fordern die Programmchefs die Betreiber der Kabelnetze auf, ihre digitalen Programme künftig auf MHP auszurichten. Ob diese den Wünschen nachkommen werden, bleibt allerdings abzuwarten.

Auch die KirchGruppe, Betreiber des Pay-TV-Senders Premiere World und Verfechter der proprietären dBox, zieht mit den öffentlich-rechtlichen und RTL an einem Strang. Die frei empfangbaren Sender ProSieben, Sat1, N24 und Kabel 1 gehören nämlich ebenfalls zu dessen Produktportfolio. Da stellt sich also die Frage, was mit der dBox geschieht. Diese hat man in dem Sender-Beschluss explizit ausgespart: "Existierende Dienste und Geräte [...] können weiterhin ohne zeitliche Begrenzung betrieben werden. Das gilt insbesondere für die derzeit in Deutschland eingesetzten downloadfähigen Set-Top-Boxen (z.B. dBox)", heißt es darin. (vza)