Coronavirus-Stillstand: Lockdown-Tipps für Bildschirm-Muffel

Keine Lust mehr auf das Flackern vor Augen? Hier kommen Tipps für Regenwetter und trotzdem weg vom Bildschirm.

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Coronavirus-Stillstand: Lockdown-Tipps für mieses Wetter

Kein Bildschirm. 

Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

In weiten Teilen Deutschlands ist heute zunächst der letzte schöne Tag. Während in Bayern bereits erste Gewitter mit Starkregen aufziehen, gilt auch für den Rest des Landes, dass ab Dienstag ein Tiefausläufer von Westen her kommt, der Wolken und Schauer mit sich bringt. Na herrlich. Wie gut, dass die meisten im Homeoffice sitzen und nicht auf dem Weg zur Arbeit nass werden. Wie mies, dass es mit dem 1. Mai auch noch eine verkürzte Woche ist und man dann nicht mal einen entspannten Spaziergang machen kann. Juchu, schauen wir doch noch eine Runde mehr auf Bildschirme.

Apropos. Gehen Sie ab und zu in die Skeipe, die Kneipe benannt nach dem Microsoft Programm (Namenscredits gehen an sfi)? Habe gehört, selbst unser Botti war da am Wochenende zu Gast. Die Schreiberin hingegen hat am Samstag erstmals einen Knall bekommen vor lauter Flackern vor Augen und musste um 22 Uhr ein paar extra Runden um den Block absolvieren. Immerhin, Spiel Nummer drei ist durchgespielt. Trotzdem kommen dieses Mal Tipps, die wenig digital sind und dafür ein bisschen privater.

Statt Kantine gibt es Frühstück, oft genug eh nebenbei, aber immerhin meist mit frischen Brötchen von nebenan. Fast täglich bleibt mindestens eine Hälfte übrig. Normalerweise mache ich daraus Paniermehl – in eine Tüte legen und mit einem Hammer draufschlagen, kein Witz. Durch die Häufigkeit sind es aber zu viele Reste. So oft kann man einfach nicht Schnitzel essen, egal wie sehr man Schnitzel liebt.

Wegen Mangels an Knödelfotos gibt es einen Verweis auf die Schnitzelliebe des Restaurants Meissl&Schadn.

Deshalb gibt es nun die Knödelmanufaktur Weißgärtner. Und die entwickelt sich prächtig. Semmelknödel, Serviettenknödel, Spinatknödel. Mit Eiern und Käse angebraten, mit Pilzsoße dazu.

Übrigens, Gruner+Jahr sagt laut Handelsblatt, die Zahlen bei Chefkoch hätten sich teilweise verdoppelt. Es gibt also noch mehr Menschen, die gerade viel am Herd stehen. Sollte dabei Mist rauskommen, stellen Sie einen Vergleich mit Worst of Chefkoch bei Tumblr an – so schlimm kann es doch fast nicht sein.

Weder Schnitzel noch Knödel gehen jeden Tag. Also muss Abwechslung her. Hier gab es gestern etwa Burger aus einem Hipsterladen. Doppelt Fleisch, doppelt Käse, nom nom nom. Weil aber sogar manchmal die Ideen ausgehen, wo man Essen bestellen und abholen könnte, steht für diese Woche auf dem Programm, Tafeln zu finden oder Holzbretter und diese mit Tafellack zu lackieren. Eine Tafel für Essensideen, eine für zu schauende Filme und Serien, eine klassisch als Einkaufsliste.

Wer sich erinnert, das ABC-Kochen war doch nicht so cool. Dafür empfehlenswert, na gut, nur ein bisschen, Spinatpizza mit Fischstäbchen drauf. Wie man auf so eine Kombi kommt?

Kennen Sie das Gefühl, das Internet durchgelesen zu haben? Man wühlt sich so durch Twitter und Co., kennt aber gefühlt schon alles. Mehr zum Scrollen: diese Fotogalerie mit Bildern von Aushängeschildern. Mal lustiger, mal weniger lustig.

Auf explore.org gibt es zahlreiche Livestreams und Videos aus der Natur und Tierwelt. Genau richtig für Leute, die ganz traurig sind, weil sie den Tiger King bei Netflix schon durchgeschaut haben. War das ein Wahnsinn! Die Explore-Macher haben hingegen den Anspruch, lehrreich zu sein. Da geht es wirklich um Katzen und nicht um Freaks.

An dieser Stelle ein Update zur Mausesituation. Nachdem die Nachbarskatze zu faul zum Fangen war, ist Herr Mauskewitz in die Falle getappt und lebt jetzt an einem schönen Ort mit ausreichend Abstand zu meinen Salatköpfen.

Und weil das Durchscrollen ja doch schon wieder eines Bildschirms bedarf, hier noch Papier-Lektüre, nämlich die "längste fortlaufende Geschichte der Welt". Reicht also bis nach Corona, öhm. Naja. Viel Spaß mit Perry Rhodan.

Wenn Sie gerne lernen, sind Ihnen sicher schon die Dummies-Bücher untergekommen. Aber wussten Sie, dass es wirklich für ungefähr alle Bedürfnisse Bände aus der Reihe gibt? "Gut durch die Wechseljahre für Dummies", "Ahnenforschung für Dummies", "Im Jetzt leben für Dummies".

Noch schonender für die Augen sind Hörbücher. Variante eins: Sie haben Kinder und schnappen sich statt altmodischer Kassette eine Toniebox, die mit kleinen Figuren bestückt wird. Zusätzliche Nachlese dann doch wieder finden Sie in der Brand eins in einem Artikel über die Macher. Eher das inhaltliche Gegenstück gibt es mit der Audio-Kurzfassung des Buches Lvstprinzip von Theresa Lachner bei Audible. Sie wollten doch sicher schon immer wissen, wie man zur Sexpertin wird. Gratis-Hörspiele listet die gleichnamige Seite auf. Haben Sie je das wohl berühmteste Hörspiel aller Zeiten – Krieg der Welten – gehört? Könnte der Moment dafür sein.

Seit ungefähr einer Woche plane ich, Kleidung zu nähen – nicht neue Kleidung, sondern den abgefallenen Knopf annähen, die aufgegangene Naht wieder schließen, so Kleinkram. Selbst schuld, wenn mir die Augen von Bildschirmen brennen und die Löcher noch immer nicht gestopft sind. Sollte die Handarbeit direkt nicht so ihr Ding sein, auf My Modern Met gibt es quasi den Theorieunterricht dazu: Zum Beispiel "Fashion as Design" und "What is Comtemporary Art?". Vielleicht verschafft Ihnen das YouTube-Video zum Schneidern eines Bruce-Lee-Kampf-Jogginganzugs doch Bock zur Nähmaschine zu greifen. Davon würden wir dann auch Bilder nehmen.

Shoppen mag eine schöne Abwechslung gerade sein. Teilweise besteht sicher auch Bedarf an Sachen. Natürlich gilt es, Geschäfte zu unterstützen.

Ein Foto, das aus Frankfurt eingetrudelt ist, sorgt aber (zumindest bei mir) für dezentes Kopfschütteln. Es trägt den schlichten Titel: Samstag bei Louis Vuitton. Kommentar: Puh, endlich wieder richtig Kohle ausgeben können.

Damit erstmal einen hübschen Wochenstart. Bleiben Sie gesund, denken Sie an die Masken.

Mehr Tipps für nicht-karierte Augen finden Sie hier.

(emw)