Fahrtenvermittler Lyft kündigt Entlassungen an
Auch Ubers Hauptkonkurrent auf dem US-Markt will zahlreiche Mitarbeiter entlassen, der Rest muss sich auf Lohnkürzungen einstellen.
Der US-Fahrtenvermittler Lyft will knapp 1000 seiner rund 5800 Mitarbeiter entlassen und hat weitere 300 beurlaubt. Die geplanten Entlassungen seien Teil der Bemühungen, angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen durch die globale Corona-Pandemie die Kosten zu senken, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einer Pflichtmeldung für die US-Börsenaufsicht mit. Zuvor waren bereit Entlassungspläne des größeren Konkurrenten Uber bekannt geworden.
Zwangsurlaub und Lohnkürzung
Der Börsenmeldung zufolge plant Lyft die Entlassung von "rund 982 Mitarbeitern", was 17 Prozent der Belegschaft entspricht. Zusätzlich sollen 288 Angestellte vorübergehend beurlaubt werden. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen sich ab Mai für drei Monate auf Lohnsenkungen einstellen. Für das Fußvolk sinkt das Gehalt um 10 Prozent, beim höheren Management um 20 bis 30 Prozent. Zudem verzichten Verwaltungsratsmitglieder auf 30 Prozent ihrer Bezüge für das zweite Quartal.
Lyft erwartet Restrukturierungskosten von 28 bis 36 Millionen US-Dollar, von denen der Großteil das zweite Quartal belasten werde, hieß es weiter. Wie beim direkten Konkurrenten Uber betreffen die Entlassungen nicht die Fahrer, die in der Regel selbstständig arbeiten. Uber plant ebenfalls einen substanziellen Arbeitsplatzabbau. Medienberichten zufolge könnten bis zu 20 Prozent der Belegschaft entlassen werden.
Branche schwer getroffen
Das Reise- und Transportgewerbe ist insgesamt schwer von den Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronoavirus-Pandemie betroffen. Am Dienstag war auch bekannt geworden, dass die deutsche Hotelsuchmaschine Trivago einen signifikanten Arbeitsplatzabbau plant, nachdem die Einnahmen aus dem Vermittlungsgeschäft im März nahezu vollständig eingebrochen waren. In der Unternehmenszentrale von Trivago in Düsseldorf arbeiten rund 1200 Menschen. (vbr)