Uber plant offenbar massiven Stellenabbau

Die Corona-Pandemie trifft auch den Fahrtenvermittler hart: Uber will "jedes mögliche Szenario" prüfen, um die Krise zu überstehen.

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Uber plant offenbar massiven Stellenabbau

(Bild: Kevin McGovern/Shutterstock.com)

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Der Fahrdienstvermittler Uber plant offenbar einen massiven Stellenabbau. Das Management diskutiere derzeit, bis zu 20 Prozent der Jobs zu streichen, berichten US-Medien. Uber verzeichnet wegen der Coronavirus-Pandemie einen massiven Geschäftsrückgang. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 27.000 Menschen, die selbstständigen Fahrer nicht eingerechnet. Davon arbeiten rund ein Drittel am Stammsitz in San Francisco.

Mit dem Stellenabbau könnten Einsparungen von bis zu 1 Milliarde US-Dollar erzielt werden, berichtet das US-Magazin The Information unter Berufung auf ungenannte Quellen. Uber hat das weder dementiert noch bestätigt. "Das Unternehmen prüft jedes erdenkliche Szenario, um diese Krise zu bewältigen", heißt es in einer Stellungnahme, ohne auf die möglichen Konsequenzen für die Mitarbeiter einzugehen.

Ubers Geschäft ist stark abhängig von Tourismus und Geschäftsreisen. Der globale Lockdown zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie trifft das Kerngeschäft des ehemaligen Startups hart. Marktforschern zufolge schrumpfte das Fahrtvermittlungsgeschäft in den USA um 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zuletzt hatte Uber gewarnt, dass eine Milliarden-Abschreibung die Bilanzen trüben wird.

Dazu drücken die horrenden Verluste, die das bisher stetig wachsende Unternehmen Quartal für Quartal produziert. Im Schlussquartal 2019 hatte das Unternehmen zwar einen Umsatzanstieg um 37 Prozent auf über 4 Milliarden US-Dollar (rund 3,7 Milliarden Euro) erzielt, doch unterm Strich blieb ein dickes Minus über 1 Milliarde Dollar. Das Kerngeschäft der Fahrtenvermittlung ist dagegen operativ im Plus.

Unterdessen hat Uber bekannt gegeben, dass CTO Thuan Pham das Unternehmen Mitte Mai auf eigenen Wunsch verlassen wird. Pham war 2013 noch von Gründungs-CEO Travis Kalanick eingestellt worden und ist der dienstälteste Manager im Vorstand des Unternehmens. Kalanick hatte 2017 nach einer Reihe von Skandalen seinen Hut nehmen müssen und war Ende 2019 auch aus dem Verwaltungsrat des von ihm gegründeten Unternehmens ausgeschieden. Sein Nachfolger Dara Khosrowshahi hat Uber an die Börse gebracht.

(vbr)