Studie: Assistenz-Systeme in Lkw mindern Unfallzahl und -schwere

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Von
  • ssu

Rund die Hälfte der schweren Unfälle mit Lkw auf Autobahnen ist vermeidbar – sofern die Laster mit modernen Assistenz-Systemen wie Spurassistent, Abstandsregeltempomat und Stabilitätsregelung ausgestattet sind. Dies ist das Ergebnis einer jetzt von Mercedes-Benz veröffentlichten Auswertung eines Flottentests mit insgesamt 1000 Sattelzugmaschinen in den Jahren 2005 und 2006. Die Hälfte der Lkw hatte die drei genannten elektronischen Helfer an Bord, die anderen nicht. Bei den Fahrzeugen mit Sicherheitspaket habe sich gegenüber der Vergleichsgruppe die Anzahl der Unfälle halbiert. Kam es trotz Sicherheitssystem an Bord zu einem Unfall. lagen die Schadenssummen um 90 Prozent geringer als bei den konventionellen Lkw, teilt der Automobilhersteller weiter mit. Diesen Ergebnissen liege ein Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten zu Grunde, in dem die Lkw insgesamt 106 Millionen Kilo­meter abspulten.

Abstandsregeltempomat, Spurassistent, Stabilitätsregelung seien wirksame Mittel gegen die Hauptunfallursachen „Auffahren“ und „Abkommen von der Straße“, resümiert der Hersteller, der im Jahr 2000 mit der Einführung des Spurassistenten für Lkw begann. Jüngstes Glied in der Sicherheitskette ist der Active Brake Assist (Notbrems-Assistent), den Mercedes seit knapp zwei Jahren für Lkw – also erst nach Studienbeginn – anbietet: Reagiert der Fahrer trotz mehrfacher Warnungen bei Kollisionsgefahr nicht, leitet das System selbstständig eine Vollbremsung ein.

Um die Verbreitung der elektronischen Helfer der neusten Generation zu fördern, bietet Mercedes-Benz inzwischen Paket­preise an, die einen Preisvorteil von einem Drittel gegenüber den Einzelbestellungen versprechen. Ferner böten verschiedene Kraftfahrversicherer für entsprechend ausgestattete Lkw Prämienvorteile an. Direkte Zuschüsse für die Sicherheitsausstattungen gebe es von den jeweiligen Berufsgenossenschaften. (ssu)