Bakterien sollen Biomüll in Biosprit verwandeln

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Von
  • ssu

In zwei Jahren soll biologisch abbaubarer Müll in industriellem Maßstab zu Ethanol verarbeitet werden, das pur oder vermischt mit fossilem Benzin als Autokraftstoff verwendet werden kann. Dies verspricht der britische Chemiekonzern Ineos.

Dabei setzt das Unternehmen auf einen dreistufigen Prozess. Zunächst wird der Abfall hocherhitzt ("superheated"), so dass er Gase produziert. Diese werden in einem zweiten, patentierten Schritt an nicht näher genannte, "in der Natur vorkommende" Bakterien verfüttert, die die Gase zu Ethanol verstoffwechseln. Dieses wird in einem abschließenden Schritt gereinigt, damit es als Kraftstoff verwendet werden kann.

Zum Energieeinsatz macht Ineos keine konkreten Angaben, nur soviel, dass die CO2-Bilanz in Vergleich zu fossilem Benzin netto um 90 Prozent günstiger ausfalle und dass die Produktionskosten wettbewerbsfähig seien. Aus einer Tonne Bioabfall sollen rund 400 Liter Ethanol gewonnen werden können. Das Verfahren werde bereits erfolgreich in einem Pilotversuch angewendet, heißt es weiter. In Kürze will der Konzern bekanntgeben, an welchem Ort eine kommerzielle Anlage errichtet wird, die in zwei Jahren Biosprit in kommerziellem Maßstab liefern soll.

Nach eigenen Angaben ist Ineos das drittgrößte Chemieunternehmen der Welt. Zum dem 1998 nach einem Management-Buyout gegründete global operierende Unternehmen besitzt unter anderem Chemiewerke und Raffinierien, die zuvor zu Firmen wie Amoco, BASF, BP, Union Carbide oder der deutschen Phenolchemie gehörten. (ssu)