Telekom: Kein Börsen-Pakt mit Banken
Die Telekom habe sich mit den Banken "zusammengesetzt und beratend den zu erwartenden AktienrĂĽckfluss aus den USA diskutiert".
Die Deutsche Telekom hat einen Bericht der Financial Times zurückgewiesen, wonach sie sechs Investmentbanken Aufträge versprochen habe, wenn diese auf den Verkauf großer Aktienpakete im Kundenauftrag verzichten. "Es hat keine Absprachen und Versprechungen gegeben", sagte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek. "Solche Koppelgeschäfte wären auch völlig unsinnig, da sie das Interesse nur auf mögliche andere Banken lenken würden. Es gibt schließlich noch mehr Großbanken auf der Welt als die genannten sechs", sagte Lissek. Die Telekom habe sich mit den Banken "zusammengesetzt und beratend den zu erwartenden Aktienrückfluss aus den USA diskutiert", sagte Lissek. Transaktionsaufträge habe es aber nicht gegeben.
Die Zeitung hatte unter Berufung auf Frankfurter Bankenkreise berichtet, der Bonner Konzern habe der Deutschen Bank, Dresdner Kleinwort Wasserstein, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Credit Suisse First Boston und Schroder Salomon Smith Barney eine Bevorzugung bei der Ausgabe von Aktien und Anleihen versprochen, wenn diese keine großen Aktienpakete abstoßen würden. Die betroffenen Banken wollten auf Anfrage den Bericht nicht kommentieren. Dem Zeitungsbericht zufolge wolle die Telekom verhindern, dass der Kurs der T-Aktien vor dem erwarteten Rückfluss von Aktien aus der VoiceStream-Transaktion unter Druck gerate. Die Telekom hatte VoiceStream hauptsächlich durch einen Aktientausch von mehr als 1 Milliarde neuer T-Aktien erworben. Anfang September und dann später im Dezember laufen Haltefristen für Telekom-Papiere von VoiceStream-Altaktionären aus. Bis zum Jahresende könnten so theoretisch noch einmal 500 Millionen Aktien auf den Markt kommen.
Der Kurs der T-Aktie ist um mehr als 20 Prozent eingebrochen, nachdem die Deutsche Bank vergangene Woche im Kundenauftrag 44 Millionen Aktien verkauft hatte. Die verkauften Aktien sollen zum großen Teil vom Hongkonger Großaktionär Hutchison Whampoa stammen, berichtete die Financial Times. Der Konzern soll mit der Weitergabe der Aktien an eine verbundene Firma ein Halteabkommen für die Aktien umgangen haben. Am Donnerstag fiel die T-Aktie nach schlechten VoiceStream-Zahlen nochmal um 5,70 Prozent auf 18,03 Euro am Nachmittag. VoiceStream hatte am Vortag bekannt gegeben, dass sich der Verlust im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich auf 1,3 Milliarden Dollar verdoppelt hat. (dpa) / (jk)