Elektromobilität: Speed auf drei Rädern

E-Motorräder können richtig Spaß machen. Das litauische Unternehmen Ako hat nun ein Modell entwickelt, das bis zu 240 km/h schnell ist.

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300 Kilometer auf drei Rädern

(Bild: Ako)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Schnell, schneller, Trike: Wenn es nach einem baltischen Elektro-Start-up geht, kann man bald mit bis zu 240 Sachen in der Stunde auf drei Rädern über die Autobahn jagen. Das Trike von AKO ist bereits als Prototyp der zweiten Generation fertiggestellt und kann maximal zwei Personen befördern. Die Akkureichweite soll, wenn man nicht zu stark aufs Gas drückt, bis zu 300 Kilometer betragen, der verbaute Akku kommt auf 26 kWh.

Die Besonderheit an dem Trike ist seine Steuerung: Es verfügt über ein Lenkrad samt Lenksäule. Mit diesem bewegt man die zwei Frontreifen. Alternativ kann man sich bei höheren Geschwindigkeiten aber auch in die Kurve legen – ein Mechanismus, für den AKO laut dem E-Mobilitätsblog "Electrek" sogar ein Patent beantragt hat.

Das AKO Trike hat einen E-Motor, der über die Antriebswelle mit den Hinterrädern verbunden ist. Laut Angaben von AKO-Chef Jurgis Lecas kann das Trike ein Drehmoment von 600 Newtonmeter erreichen. Es sollen Airbags vorne und an denen Seiten verbaut sein und Vier-Punkte-Sicherheitsgurte gibt's auch noch. Preislich wird es bei 20.000 Euro los gehen, wobei die Corona-Krise den Marktstart verzögert hat. In Vollausstattung sind gut 24.000 Euro zu zahlen, bei einem durchaus beachtlichen Leergewicht von 500 Kilogramm. Dafür gibt es auch ein Dach samt Überrollschutz, was reinen E-Motorrädern fehlt.

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Ob aus dem AKO Trike ein kommerziell erfolgreiches Projekt wird, ist noch nicht absehbar. Gegenüber "Electrek" gab die Firma an, nur aus einem "kleinen Team von engagierten Ingenieuren" zu bestehen. Das sei aber etwas Gutes denn "ein Industriegigant könnte das aufgrund unternehmerischer Trägheit nicht". Normen und Tendenzen der Konzerne will man sich nicht unterwerfen. Das AKO Trike soll ein besonders Nutzererlebnis bieten. "Die Leute sollen immer dann, wenn sie eins auf der Straße sehen, sagt: Verdammt heiß, so eins will ich auch."

Interner Aufbau des Trike.

(Bild: Ako)

Konkurrenten existieren bereits, sie agieren allerdings zumeist im regulären E-Motorrad-Segment, kommen also mit nur zwei Rädern und haben auch den Komfort einer geschlossenen Fahrerkabine nicht dabei. So verkauft etwa Energica E-Bikes, die äußerlich an schwere Verbrennungsmaschinen erinnern. AKO wollte lieber die Kategorie neu denken.

Ein komplett neues E-Fahrzeug zu entwickeln, ohne dass man eine bekannte Marke im Rücken hat, ist stets ein Risiko. Bei den Litauern ist das so, kein BMW, Moto Guzzi oder Ducati steht hinter dem Start-up. Auf den ersten Blick wirkt das Verbauen von Elektromotoren einfacher als die komplexen Verbrenner, doch die üblichen Anforderungen von der Steuerung über die Bremse bis hin zur Karosserie bleiben auch bei Selbstentwicklungen bestehen.

(Bild: Ako)

Hilfreich ist, dass das AKO Trike ein besonderes Fahrgefühl mitbringen soll. Es sehe aus wie eine Mischung aus Auto und Motorrad, fühle sich aber an wie ein Flugzeug, meint ein Internetkritiker. Die Mechanik für das In-die-Kurve-Legen basiert nicht auf Digitaltechnik, sondern wurde nach den Prinzipien der Physik über eine Hydraulik realisiert.

(bsc)