Entwickeln für ARM: Was in Apples Transition Kit steckt

Mit dem "Universal App Quick Start Program" können sich Entwickler auf den großen Mac-Umstieg weg von Intel vorbereiten. Das Bewerbungsverfahren läuft.

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Mac mini 2018

So oder so ähnlich sieht Apples erster ARM-Mac aus.

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Apple hat Details für Developer veröffentlicht, die sich möglichst schnell auf den ARM-Switch beim Mac vorbereiten wollen. Der Konzern hat dazu das sogenannte Universal App Quick Start Program aufgelegt, das es Entwicklern ermöglichen soll, Anwendungen sowohl für Maschinen mit "Apple Silicon", also die neuen A-Chips des Konzerns für den Mac, als auch für die bestehende Intel-Hardware zu entwickeln. Binaries für beide Systeme lassen sich in "Universal 2"-Anwendungen unterbringen, die alle notwendigen Inhalte mitbringen und dann auch über den Mac App Store vertrieben werden können.

Herzstück des neuen Programms ist das Developer Transition Kit, kurz DTK. Es besteht aus einem Mac mini, in dem statt Intel-Prozessoren ein A12Z Bionic von Apple steckt. Dieses System-on-Chip kennen die User bereits aus dem iPad Pro 2020; konkrete Details zur Zahl der Rechen- und Grafikkerne nannte der Hersteller bislang noch nicht. Weiterhin stecken 16 GByte RAM sowie eine 512 GByte große SSD im DTK. An Schnittstellen sind zwei USB-C-Ports (bis zu 10 Gbps), zwei USB-A-Ports (bis zu 5 Gbps), Gigabit Ethernet sowie eine HDMI-2.0-Schnittstelle vorhanden. Integriert sind weiterhin 802.11ac-kompatibles WLAN sowie Bluetooth 5.0.

Die Kosten für die Teilnahme am DTK, das auch Beta-Software samt Tools, Zugriff auf virtuelle Entwickler-Labore, die technische Dokumentation, ein privates Forum sowie Support bei der Entwicklung beinhaltet, liegen bei 500 US-Dollar. In Deutschland liegen die Kosten bei 539 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Das Programm wird in 31 Ländern – darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz – offeriert und geht mit einem Bewerbungsprozess einher. Angaben zur Zahl der Plätze machte Apple bislang noch nicht. Priorität bekämen aber Entwickler, die bereits macOS-Apps veröffentlicht haben.

Behalten darf man den DTK-Mac mini übrigens nicht, er wird von Apple nur verliehen und muss später zurückgegeben werden. Der Konzern betont zudem, dass es sich um Prototyp-Hardware handelt; hier kann sich also noch eine ganze Menge ändern. Das Universal App Quick Start Program erinnert an Apples Ansatz beim Intel-Switch, als die Macs von der PowerPC-Architektur wechselten. Auch damals bekamen die Entwickler Prototyp-Hardware, die sie dann später zurückgeben mussten.

[Update 25.06.20 11:48 Uhr:] Apple wird das DTK weder an der Genius Bar noch bei seinen autorisierten Servicebetrieben reparieren können. Bei Problemen muss man den Apple-Support kontaktieren, heißt es in einem internen Memo. Entwickler dürfen die Maschine auch nicht selbst auseinanderbauen oder Benchmarks laufen lassen. Auch eine Weitergabe an Dritte oder das Posten von Details in den sozialen Medien ist von Apple verboten worden.

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(bsc)