Autonome Autos wären nicht in allen Städten gleichermaßen vorteilhaft

Die Städte wachsen weltweit. Eine Lösung für den gleichfalls wachsenden Verkehr wären autonome Autos. Doch sie sind nicht für alle Städte am besten geeignet.

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Autonome Autos wären nicht in allen Städten gleichermaßen vorteilhaft

Autonomes Auto in der Stadt.

(Bild: Boston Consulting)

Lesezeit: 2 Min.

Noch steht die allgemeine Einführung von autonomen Autos in der Ferne, doch anhand von Simulationen meinen Forscher nun schon zu sagen, für welche Städte sie sich am besten lohnen könnten. Allgemein hätten selbstfahrende Autos erhebliches Potenzial, den Verkehr zu entlasten, für typische deutsche Großstädte wie Berlin, München oder Hamburg sei Mikromobilität mit E-Bikes und Elektro-Tretrollern aber effizienter, ergab eine Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group und der Unversität St. Gallen. Auch wäre es hier besser, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. In dicht gedrängten Megacities wie New York oder Shanghai versprächen dagegen autonome Robo-Shuttles für bis zu 15 Personen den größten Effekt.

Die Auswirkungen der neuen Mobilitätskonzepte wären nach Einschätzung der Experten erheblich. Die Menschen in München könnten nutzbare Flächen in der Größenordnung eines halben Englischen Gartens gewinnen, Hamburger könnten ihre jährlichen Transportausgaben um rund 1,1 Milliarden Euro reduzieren. Für Berliner läge die Einsparung bei 1,5 Milliarden Euro. In New York könnten durch Parkplätze belegte Flächen in sechsfacher Größe des Central Parks frei werden.

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Die Forscher untersuchten die Verkehrsmuster in Städten und simulierten Milliarden von Fahrten mit verschiedenen Beförderungsformen. Dabei gingen sie von fünf "Archetypen" aus: Städte mit weniger als 5 Millionen Einwohnern auf weniger als 2000 km2 wie Berlin oder Seattle im "kompakten Mittelgewicht", "autozentrierte Riesen" wie Los Angeles oder Toronto, florierende Innovationszentren wie London oder San Francisco, städtische "Kraftpakete" wie Bangkok und Buenos Aires sowie hochverdichtete Megacitys wie New York City und Shanghai.

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In Städten wie Berlin müssten die Planer zuallererst dafür sorgen, dass weniger Autos in den Zentren unterwegs seien, argumentierten die Forscher. Da es viele kurze Fahrten auf der letzten Meile gebe, sei Mikromobilität die effizienteste Lösung.

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Die Forscher gehen davon aus, dass die Ausbreitung selbstfahrender Autos auch zwei Jahrzehnte dauern kann – plädieren aber dafür, dass Städte sich frühzeitig darauf einstellen. So sollten die Behörden in Städten wie New York Anreize für die Einführung von Robo-Shuttles statt der weniger effizienten Robotaxis für bis zu fünf Personen oder Robo-Pods für zwei Insassen schaffen. Die Robo-Pods würden zunächst in allen Arten von Städten die Verkehrsbelastung noch vergrößern, ergab die am Donnerstag veröffentlichte Analyse. (mit Material der dpa) /

(anw)