Bremen: Bundesweit erster Müllwagen mit Wasserstoffantrieb im Einsatz

Für mehrere Wochen wird in der Hansestadt nun ein wasserstoffbetriebenes Entsorgungsfahrzeug im Realbetrieb getestet. Der Hersteller setzt ganz auf die Technik.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 131 Kommentare lesen
Bremen: Bundesweit erster Müllwagen mit Wasserstoffantrieb im Einsatz

(Bild: Faun)

Lesezeit: 2 Min.

In Bremen hat das bundesweit erste mit Wasserstoff betriebene Entsorgungsfahrzeug damit begonnen, im Realbetrieb Biomüll abzuholen. Gebaut wurde der LKW namens Bluepower von der niedersächsischen Firma Faun, er soll nun für rund 14 Wochen ein Fahrzeug mit konventionellem Antrieb ersetzen. Der Entsorger und der Hersteller wollen durch den Test herausfinden, wie das Fahrzeug auf die Alltagsbelastung reagiert, ob Störungen auftreten und ob es die gewünschte Leistung bringt.

Der Hersteller Faun ist davon überzeugt, dass sich nur mit wasserstoffbetrieben LKW ein klimaneutraler Verkehr erreichen lässt. In dem selbst entwickelten Antrieb des Fahrzeugs werden Brennstoffzellen- und Batterietechnik kombiniert, erklärt das Unternehmen. Faun hat erst vor wenigen Tagen offiziell die Serienfertigung der eigenen Wasserstoff-Fahrzeuge aufgenommen, anwesend war unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Dem Weserkurier zufolge will Faun noch in diesem Jahr 20 solcher Wasserstofffahrzeuge fertigen, im kommenden Jahr sollen es dann bereits 100 sein. Schon in fünf Jahren werde man mehr wasserstoffbetriebene als Dieselfahrzeuge liefern, ist man sich bei dem Hersteller sicher.

Der Preis für solch ein Entsorgungsfahrzeug liegt der Zeitung zufolge bei rund 750.000 Euro, dreimal so viel wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmoor. Schwiertig sei es aktuell auch noch mit der Infrastruktur. So sei in Bremen die nächste Wasserstofftankstelle 15 Kilometer vom Betriebshof des Entsorgungsunternehmens entfernt. Und um tatsächlich klimaneutral unterwegs zu sein, muss der Wasserstoff auch mit erneuerbaren Energien erzeugt werden. Aktuell treibt beispielsweise die Europäische Union den Bau der Kapazitäten dafür voran. Die schwarz-rote Koalition hatte erst vor wenigen Wochen eine eigene Wasserstoffstrategie vorgelegt.

(mho)