App-Store-Änderungen: Anwendung schafft es durch den Anfechtungsprozess

Apple will sich bei Konflikten für Kritik offener zeigen. Guardian, eine VPN-App, konnte nun eine Entscheidung des Konzerns rückgängig machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Apple-App-Store

Das App-Store-Logo ist auf dem Bildschirm eines iPhones zu sehen.

(Bild: MichaelJayBerlin/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat in dieser Woche – nach viel Kritik – neue App-Store-Regeln eingeführt und umgesetzt. Die lange von Entwicklern geforderten Veränderungen werden auch bereits angewandt. Das spürte nun die populäre VPN- und Systemschutz-App Guardian des Sicherheitsforschers Will Strafach.

Dessen Tool war von Apples App-Review-Team kürzlich in einer neuen Version abgewiesen worden, weil er eine sogenannte Day-Pass-Option integriert hatte. Mit dieser konnte man Guardian für einen Tag einsetzen – beispielsweise, wenn man sich in einem fremden WLAN aufhielt. Bei dem Feature handelte es sich nicht um ein Abo; es war nach Kauf nur 24 Stunden aktiv. Apples App-Reviewer bemängelten, dass das gegen Regel 3.1.2 verstoße, in denen es heißt, Apps mit automatischer Aboverlängerung müssten ein mindestens sieben Tage laufendes Abonnement anbieten.

Strafach startete daraufhin Apples neuen Anfechtungsprozess für Entwickler und argumentierte, der Day Pass sei nur ein einmaliger Kauf. Apple reagierte und nahm die Entscheidung tatsächlich zurück. Er sei "ziemlich beeindruckt davon, dass diese neue Möglichkeit, App-Store-Regeln anzufechten und zu verändern authentisch ist", so Strafach. Auch die Geschwindigkeit, mit der Apple reagiert hat, hat ihn erstaunt.

Apple steht aktuell mit seinem App Store von vielen Seiten unter Druck – entsprechend scheint ein adäquates Handling von Beschwerden aktuell Priorität zu genießen. Die neuen Regeln wurden allerdings bereits zur Entwicklerkonferenz WWDC im Juni angekündigt. Entwickler erhalten so nun die Möglichkeit, Apples Regeln anzufechten sowie sogar Änderungsvorschläge zu machen. Die Betroffenen könnten über ihren Developer Account eine bestimmte Regel aus den App Store Guidelines auswählen und ihr Anliegen dann vorbringen, hieß es. Wie und nach welchen Kriterien Apple über Regeländerungen entscheidet, ist aktuell jedoch noch eine "Blackbox".

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Apple will weiterhin Bugfix-Updates nicht länger "verzögern", außer es gebe "rechtliche Probleme" mit diesen. Zuvor hatte unter anderem Spotify darüber geklagt, dass Apple defekte Anwendungen nicht schnell genug austausche, weil das App-Store-Review-Team jede Aktualisierung einem neuen Untersuchungsprozess unterzieht. (bsc)