Volvo S80 D5: Fahreindrücke in überarbeiteter Limousine

Volvos Spitzen-Limousine hat hierzulande Exotenstatus – einheimische Marken dominieren das Marktsegment. Kann der überarbeitete Schwede mit neuem, 205 PS starken Fünfzylinder-Diesel Boden gutmachen?

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Monaco, 17. März 2009 – In der oberen Mittelklasse hat Volvos große Limousine hierzulande Exotenstatus: Gerade 863 Exemplare des S80 hat Volvo im vergangenen Jahr 2008 in Deutschland verkauft. Angesichts von über 149.000 neu zugelassenen Fahrzeugen ist das eine fast schon verschwindend geringe Anzahl, mit insgesamt gut 130.000 Bestellungen für Audi A6/S6, BMW 5er und Mercedes E-Klasse dominieren in Deutschland die Produkte einheimischer Hersteller dieses Segment. Nichtsdestotrotz haben wir uns den frisch überarbeiteten Volvo S80 mit dem neuen Spitzen-Diesel genauer angesehen – schließlich gibt es genügend Kunden, die um die Premium-Gefährte aus Bayern oder Schwaben einen Bogen machen, obwohl sie sich deren Anschaffung durchaus leisten könnten.

Nach drei Jahren Bauzeit erhielt die 4,85-Meter-Limousine S80 ein Facelift und mit ihm zwei neue Turbodiesel-Aggregate. Neben dem modifizierten 2.4 D, der es künftig auf 175 statt bisher 163 PS bringt, kommt als stärkster Selbstzünder der neu entwickelte D5 zum Einsatz. Dieser besitzt ebenfalls 2,4 Liter Hubraum und fünf Zylinder, schöpft daraus aber 205 PS und ein maximales Drehmoment von 420 Newtonmetern. Im Vergleich zum gleichnamigen Vorgänger sind das 20 Pferdestärken und 20 Newtonmeter mehr.

Volvo S80 D5: Fahreindrücke in überarbeiteter Limousine (27 Bilder)

Volvo schickt den S 80 frisch überarbeitet an den Start.

Doch warum setzt Volvo auch weiterhin auf Fünfzylinder? So recht rückt Hans Göran Milding, bei Volvo für die Motorentwicklung zuständig, damit nicht heraus. Letztendlich soll es wohl auch ein Charakteristikum der Marke bleiben. Bei fünf Zylindern denkt man neben Audi – die in den 1980er verstärkt auf Fünfzylinder setzen und nach langer Abstinenz im TT RS demnächst wieder einen Fünfzylinder-Ottomotor bringen – vor allem an Volvo. Hingegen fällt weniger auf, dass Alfa Romeo, Ford und VW ebenfalls Aggregate mit dieser krummen Zylinderzahl im Angebot haben.

Der Sound des S80 D5 ist kernig und satt, das hört sich in der Tat nach oberer Mittelklasse an. Ein Nageln vernehmen wir nur im unteren Drehzahlbereich. Der Hersteller hat einen Klang versprochen, der an einen Sechszylinder erinnert – und behält damit nicht ganz unrecht. Zwei unterschiedlich große Turbolader verrichten im D5 ihr Werk, ihre sequenzielle Arbeitsweise ermöglicht zusätzliche Leistung über einen breiten Drehzahlbereich. Das sorgt für eine gleichmäßige und nur beim Anfahren etwas behäbige Beschleunigung.