IBM will Middleware-Anbieter Crossworlds kaufen

Crossworlds entwickelt und vertreibt so genannte EAI-Software für die Integration von Softwaresystemen etwa von SAP, Peoplesoft oder Siebel.

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IBM beabsichtigt, den Middleware-Anbieter Crossworlds für 129 Millionen US-Dollar in bar zu kaufen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden soll die Übernahme im ersten Quartal 2002 abgeschlossen sein. Ähnlich wie beim Kauf des Datenbankanbieters Informix will IBM die Mitarbeiter des Unternehmens übernehmen und die Produktlinien fortführen.

Crossworlds entwickelt und vertreibt so genannte EAI-Software (Enterprise Application Integration) für die Integration von Softwaresystemen etwa von SAP, Peoplesoft oder Siebel. Seit seiner Gründung hat sich Crossworlds dabei stark an IBMs Strategie angelehnt: Mehr als 80 Prozent der Kunden setzen nach Aussagen von Crossworlds-Chef Alfred J. Amoroso IBM-Middleware ein.

Das Unternehmen ging im Juni 2000 an die Börse. Von einem Ausgabekurs von 10 US-Dollar stieg das Papier innerhalb von drei Monaten auf 25 US-Dollar, um dann mit dem Rest des Marktes bis Anfang dieses Jahres auf rund 4,50 US-Dollar abzusacken -- bei diesem Kurs hielt sich Crossworlds aber bis jetzt. Im Fiskaljahr 2000 erwirtschaftete Crossworlds mit 350 Mitabeitern einen Umsatz von 52 Millionen US-Dollar.

Interessant wird das Unternehmen für IBM weniger aus finanziellen Gründen, sondern eher durch die damit erworbene Technologie und das anwendungs- und industriespezifische Know-how. IBM beabsichtigt, das Websphere-Portfolio durch diese Akquisition zu stärken. Steve Mills, Chef der IBM Software Group, sprach von einer Konvergenz von Applikations- und Integrationsserver. Die Zusammenführung unterschiedlicher Softwaresysteme soll zunehmend in die Middleware verlegt werden. Crossworlds ergänzt hier vor allem das bisherige IBM- Produkt Websphere Business Integrator. Mills meinte weiter, dass man in einer idealen Welt sicherlich alles über J2EE und Web-Services verbinden könne. Abseits dieses Idealbildes sei es jedoch erforderlich, vorhandene Systeme über Adapter und Connectoren zu verbinden. (Volker Weber) / (jk)