Apples Highend-Kopfhörer AirPods Max aufgemacht: Teardown mit Überraschungen

Apple plant offenbar, austauschbare Bügel anzubieten – mit Zusatzfunktionen. Sonst zeigt die erste Zerlegung eine erstaunlich komplexe Hardware.

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AirPods Max in Einzelteilen.

(Bild: iFixIt)

Lesezeit: 3 Min.
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iFixIt hat einen ersten detaillierten Teardown von Apples neuen Highend-Kopfhörern durchgeführt. Die über 600 Euro teuren Bügel-Kopfhörer AirPods Max sind – was beim iPhone-Hersteller zu erwarten war – nicht leicht auseinanderzunehmen.

Der Prozess der Öffnung der AirPods Max sei "leicht konfus und überkompliziert" gewesen, schreiben die Reparaturspezialisten. Es handele sich um ein "entzückend verwirrendes Paar Kopfhörer". Dazu gehört, dass Apple wieder einmal viel Kleber verbaut, dem mit einer Wärmepistole zu Leibe gerückt werden muss. Andere Komponenten sind modular aufgebaut, haben dafür extrem viele Schrauben.

Die Akkukapazität liegt bei zusammen 664 mAh bei 2,54 Wattstunden und 4,35 Volt. Das ist mehr als etwa Boses NC 700 mit 2,39 Wattstunden. Sonys beliebte WH-1000XM4 schaffen dank 4,1 Wattstunden allerdings eine längere Hördauer von 30 Stunden. Eingebaut ist natürlich auch eine Hauptplatine – genauer gesagt zwei in jeder Ohrmuschel.

Hier steckt ein ARM-basierter Microcontroller von STMicroelectronics, Apples H1-Chip (getarnt als Bluetooth-SoC), Verstärker- und Audio-Codec-Chips von Cirrus Logic, 256 Megabyte Flash-Speicher von Winbond und eine Ladeelektronik von TI. Zudem verfügen die AirPods Max über mehrere Sensoren von STMicroelectronics und Bosch – vermutlich für Trägheit und Beschleunigung. Das Power Management scheint von Apple zu kommen, weitere Leistungselektronik von TI. Die dynamischen Treiber sind 40 mm groß. In Sachen Reparierbarkeit gibt iFixIt den AirPods Max den Punktwert 6 von maximal 10. Der Aufbau sei sehr komplex.

Eine Überraschung gab es bei den Bügeln. Es gab vorab Gerüchte, dass Apple geplant hatte, diese austauschbar zu machen. Aufgrund von Produktionsverzögerungen hatte sich der Konzern aber dagegen entschieden und nur die magnetisch gehaltenen Ohrpolster variabel gemacht. Allerdings zeigt sich nun laut iFixIt intern, dass die "Headbands" nachträglich noch flexibel gestaltet werden könnten.

Diese sind nämlich nur durch eine Mechanik gesichert, die sich mittels Büroklammer oder SIM-Karten-Entnahmewerkzeug lösen lässt. An das kleine Loch kommt man durch das Abnehmen der Ohrmuscheln heran. Dies ist trotz des komplexen Gelenkaufbaus möglich. Im Bügelverbinder befindet sich ein kleiner Stecker für die elektrische Verbindung zwischen beiden Ohrmuscheln. Apple könnte also durchaus noch mit austauschbaren Headbands nachlegen. Tatsächlich gibt es dazu bereits Hinweise in der zweiten Beta von iOS 14.4. Dort befindet sich ein Type Identifier für diesen Bereich. Ob Apple dies umsetzt, bleibt abzuwarten.

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(bsc)