Acht Fahrradträger im Test: Die Hälfte hat schwere Sicherheitsmängel

Die Stiftung Warentest hat acht Fahrradträger für die Anhängerkupplung getestet. Drei Träger fallen mit schweren Sicherheitsmängeln durch.

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Fahrradträger

Rund zwei Drittel aller hierzulande verkauften Fahrradträger sind für eine Anhängerkupplung.

(Bild: BMW)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz
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Noch scheint die Zeit, in der nicht nur die ganz Eisernen mit dem Rad unterwegs sind, noch etwas entfernt. In ein paar Wochen dürfte das anders aussehen, denn dann wird das Fahrradfahren wieder eine Massenbewegung. Die Nachfrage nach Fahrradträgern ist jedoch schon aktuell hoch, wie die Tester der Stiftung Warentest, die Produkte grundsätzlich anonym einkaufen, anhand der Preisentwicklung feststellten.

Mit Preisen von mehr als 360 Euro gehören die geprüften Fahrradträger zu den teureren Varianten. Das liegt zum einen daran, dass sich die Tester mit dem begnügen mussten, was der leergekaufte Fahrradmarkt hergab. Zum anderen sind Träger für die Anhängerkupplung ohnehin eher etwas teurer als andere Systeme. Doch im Test überzeugten längst nicht alle Modelle, und das ausgerechnet im Bereich der Sicherheit.

Für die Sicherheitstests simulierten die Tester einen Frontalaufprall bei einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Der teuerste Träger von Thule besteht diesen anstandslos. Die Träger von Atera und XLC hielten die Anhängerkupplung hingegen nicht mehr umschlossen. Das günstigste Modell von MFT löste sich komplett. Von diesen drei Trägern kann im Falle eines Unfalls ein Risiko für die Menschen im Verkehr ausgehen. Dafür gab es die Note „mangelhaft“. Ein „ausreichend“ gab es für das Modell von Uebler: Bei ihm lösten sich beim Aufprall Kleinteile. Wenn die bei einer starken Bremsung gegen das Auto scheppern, könnte der Ausflug trotzdem ungeplanten Kosten nach sich ziehen.

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Für das Bestehen aller Sicherheitstests und die robusten Befestigungselemente erhielt der Fahrradträger von Thule das beste Qualitätsurteil „gut“. Zwei weitere Fahrradträger reihen sich in diese Bewertung ein. Ähnlich wie beim ADAC gibt es auch bei der Stiftung Warentest eine Abwertung, wenn ein Kandidat in einem Bereich vollkommen versagt. Das Gesamturteil kann dann nicht mehr gut werden. Das machen längst nicht alle so, wie ein Test von Scheibenfrostschutzmittel gerade wieder gezeigt hat.

Während nur die Hälfte der getesteten Produkte die Sicherheitsrichtlinien des Testinstituts bestanden, bestätigten die Tester durchgehend guten Komfort beim Transport. Die Träger lassen sich falten, kompakt lagern und abklappen, sodass der Kofferraum zugänglich ist. Auch schwere Fahr- und Elektroräder lassen sich gut transportieren: Um die Räder auf den Träger zu bekommen, sind sie lediglich nur etwa einen halben Meter anzuheben. Ebenfalls gefiel den Testern die einfache Montage und die Haltbarkeit der Kupplungsträger. Auch Abmessungen und maximale Zuladung flossen in den Test mit ein.

Fahrradträger für die Anhängerkupplung sind teuer, in Deutschland aber auch mit Abstand am gefragtesten. Etwa zwei Drittel der verkauften Fahrradträger waren 2019 Kupplungsträger. Sie beeinflussen Kraftstoffverbrauch und Fahrverhalten vergleichsweise wenig und lassen sich besonders komfortabel beladen. Vor allem für schwere E-Bikes sind sie oft die beste Transportvariante: Statt aufs Autodach müssen die Elektroräder nur etwa einen halben Meter angehoben werden.

(mfz)