Elektro-"Knutschkugel" Microlino soll ab Herbst gebaut werden

Micro Mobility hat für seinen Kabinenroller ein neues Chassis entwickelt und einen Zeitplan vorgelegt.

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(Bild: Micro Mobility)

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Der rein elektrisch angetriebene Kabinenroller Microlino soll im kommenden Herbst vom Band laufen. Der Schweizer Hersteller Micro Mobility hat nun einen neuen Prototyp für sein Gefährt vorgestellt und dazu einen Zeitplan, aus dem auch der Produktionsbeginn hervorgeht.

"Die Neuentwicklung eines Fahrzeugs ist extrem schwierig und wir haben das auf die harte Tour gelernt. Deshalb waren wir dieses Mal vorsichtig mit der Kommunikation eines Zeitplans", schreibt Micro Mobility. Gut 18.000 Reservierungen sollen für das Stadtauto vorliegen, das ab 12.000 Euro kosten und mit einer Akkuladung 200 km weit kommen soll.

Zunächst einmal gibt es einen Prototyp des an die BMW Isetta ("Knutschkugel") erinnernden Gefährts, Microlino 2.0 genannt. "Im Vergleich zum Gitterrohrrahmen des Microlino 1.0 ermöglicht die neue selbsttragende Karosserie aus gepressten Stahl- und Aluminiumteilen eine höhere Steifigkeit und Sicherheit, ohne das Gewicht zu erhöhen", erläutert das Unternehmen. Die neue Struktur zeige bereits große Sicherheitsverbesserungen im Vergleich zum Microlino 1.0. Normalerweise wird diese Technik nur "bei echten Autos eingesetzt", der Microlino sei aber das erste Produkt in seiner Kategorie, das diese Struktur verwendet.

Elektro-"Knutschkugel" Microlino auf dem Weg zum Seriendesign (50 Bilder)

So zeigt sich der Microlino in der Version 2.0 auf der IAA 2021 in München.
(Bild: fpi / heise Autos)

Am ersten Prototyp der neuen Generation fehlen noch einige Ausstattungsmerkmale, zum Beispiel die LED-Lichtleiste. Diese Features sollen in den nächsten Prototypen eingebaut werden. Bis Juni will Micro Mobility noch vier weitere Prototypen entwickeln.

Micro Mobility hatte den Microlino 2016 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt. Zeitweise hieß es, die Produktion solle "Anfang 2018" beginnen. Ursprünglich sollte der Zweisitzer vom italienischen Unternehmen TMI gebaut werden. Die Tazzari-Gruppe verkaufte TMI an Artega, das dann plante, in diesem Jahr einen eigenen Elektro-Kabinenroller unter dem Namen Karo zu bauen. Daraus entwickelte sich ein Rechtsstreit zwischen Micro Mobility und Artega, der im November 2019 beigelegt wurde. Im Sommer 2020 stieß Ex-Tesla-Topmanager Jochen Rudat zu Micro Mobility.

(anw)