Apples Augmented-Reality-Brille: Micro-OLEDs von TSMC und frische Patente

Für kommende AR- und VR-Produkte sucht der iPhone-Konzern derzeit nach Lieferanten. Neue Patentanträge beschreiben unterdessen Mixed-Reality-Technik.

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Microsoft hat schon eine Mixed-Reality-Brille.

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Plant Apple die Verwendung neuartiger Micro-OLED-Bildschirme in seiner kommenden Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Brille? Darüber spekuliert aktuell die Lieferkette des Konzerns in Asien. So heißt es in einem Bericht der japanischen Finanznachrichtenagentur Nikkei aus der vergangenen Woche, der iPhone-Konzern arbeite zusammen mit seinem Stamm-Chipfertiger TSMC aus Taiwan an solchen "ultrafortschrittlichen" Displays.

Zuvor hatte es Anfang Februar erste Gerüchte gegeben, Apples erster Ausflug in die VR-Welt komme mit gleich zwei 8K-Bildschirmen und mehr als einem Dutzend Kameras. Das angeblich über 3000 US-Dollar teure Gerät soll Nutzern Mixed-Reality-Erlebnisse verschaffen, wie man sie etwa von Microsofts Hololens-Headset kennt – allerdings wesentlich fortschrittlicher. Micro-OLEDs dürften im ersten Headset von Apple aber wohl noch nicht stecken – zumindest müsste die Technik dafür noch weiter fortgeschritten sein.

Die neuartigen Schirme sitzen nicht mehr auf einem Glassubstrat, sondern direkt auf Wafern, wie man sie aus der Prozessor- und SoC-Herstellung kennt, weshalb sich Apple auch an TSMC gewandt zu haben scheint. Die sehr kompakte Displaytechnik könnte sich für Computerbrillen eignen, die Apple seit Jahren vorbereitet.

In einem "Geheimlabor" in Taiwan arbeite Apple zusammen mit TSMC an der Umsetzung, wie Nikkei weiter meldet. Angeblich befindet sich das Micro-OLED-Projekt in einer Phase der Probeproduktion. Bis zur Massenfertigung könnten noch einige Jahre vergehen. Die Größe ist mit weniger als einem Zoll in der Diagonale sehr klein, doch solche Größen werden für Brillengläser benötigt.

Eine Quelle von Nikkei meint, die Hersteller regulärer OLED- und LCD-Panels seien "gut darin, Bildschirme immer größer zu machen". Doch bei so dünnen und leichten Geräten wie AR-Brillen müsse "ein sehr kleiner Bildschirm" her. TSMC wisse, wie man Dinge "ultraklein und hochwertig" fertigen könne, Apple komme mit Panel-Expertise ins Projekt. Dem Bericht zufolge könnte die Produktion bestehende Fertigungstechnik von TSMC weiterverwenden oder sich zumindest an diese anpassen lassen.

Apple hat unterdessen eine ganze Reihe neuer Patentanträge gestellt oder genehmigt bekommen, bei denen es um verschiedene Designelemente, das Eye-Tracking, die Anpassung von Gläsern an Sehstärken sowie weitere Elemente von Mixed-Reality-Technik geht. Teilweise kommen dabei zugekaufte Verfahren zum Einsatz.

Apple hatte so 2017 einen deutschen Spezialisten für das Augen-Tracking, SensoMotoric, übernommen. In einem weiteren Patentantrag wird beschrieben, wie Texteingaben oder das Anklicken von URLs in der gemischten Realität möglich wäre.

(bsc)